Kardiologen preschen bei Praxiszertifizierung voran

Der Verband der niedergelassenen Kardiologen verleiht nach strenger Prüfung das Siegel "Kardiologische Qualitätspraxis".

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Als nach eigenen Angaben weltweit erster Facharztverband hat der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) ein Verfahren zur Praxiszertifizierung entwickelt.

Durch ein in Deutschland bislang einmaliges externes Audit werde garantiert, dass die zertifizierten Praxen vorher definierten, höchsten Qualitätsanforderungen im Alltag -und damit in der Patientenversorgung - genügen.

Sein Qualifizierungsprogramm "Kardiologische Qualitätspraxis®" hat der BNK unter das Motto "Qualität schafft Vertrauen" gestellt. Ziel sei es in erster Linie, das hohe Kompetenz- und Leistungsniveau der BNK-Praxen durch ein Qualitätssiegel nach außen hin sichtbar zu machen.

"Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen haben bislang keine Möglichkeit, sich ein objektives Urteil über die fachliche Kompetenz eines Kardiologen zu bilden. Gleiches gilt für die Qualität der Behandlung, der Praxisabläufe und der apparativen Ausstattung. Das wollen wir mit der Zertifizierung zur ‚Kardiologischen Qualitätspraxis‘ ändern", erläutert Franz Goss, Geschäftsführer der BNK Service GmbH, die Philosophie hinter dem Projekt.

Die Zertifizierung solle indes nicht nur für Patienten Klarheit schaffen, wie Gross nachschiebt. Auch für die Praxen biete das Qualitätssiegel eine ganze Reihe von Vorteilen: "Durch das in Deutschland bislang einmalige externe Auditverfahren stellen wir sicher, dass Titel und Logo nur von Praxen geführt werden, die strengen Qualitätsanforderungen genügen. Die Zertifizierung wird also eine hohe Akzeptanz erhalten, wovon die Kolleginnen und Kollegen zum Beispiel bei Verhandlungen mit Kostenträgern profitieren werden. Hinzu kommt, dass sich die Abwicklung recht einfach gestaltet und die Kosten sich in einem überschaubaren Rahmen bewegen", so Gross weiter.

Hinter dem Vorpreschen der niedergelassenen Kardiologen steckt indes nicht nur der Wunsch nach einer Qualitätsoffensive. Da Einzelpraxen seltener würden und es immer mehr Berufsausübungsgemeinschaften gebe, habe sich der BNK entschlossen, nicht den einzelnen Kardiologen zu zertifizieren, sondern die Praxis als Einheit.

Die Zertifizierung könne somit von jeder kardiologisch tätigen Praxis beantragt werden. Die Mitgliedschaft im BNK sei keine Voraussetzung.

Die Erstzertifizierung sei zunächst für maximal zwölf Monate gültig. Innerhalb dieses Zeitraums erfolge ein externes Audit zur Überprüfung der gemachten Angaben.

Bestehe die Praxis das Audit, sei sie berechtigt, den Titel "Kardiologische Qualitätspraxis®" für weitere 36 Monate zu führen, bevor ein Re-Audit durchgeführt wird.

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