Winterumfrage unter Krankenhäusern

Kliniken sehen rot und fordern sofortigen Inflationsausgleich

Nur noch zehn Prozent der Kliniken sind mit ihrer wirtschaftlichen Situation zufrieden. Fast 70 Prozent sehen sich in Schwierigkeiten. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft fordert einen sofortigen Inflationsausgleich.

Veröffentlicht:
Der Rotstift gehört zum gängigen Werkzeug von Klinikgeschäftsführern. Ein Großteil der Krankenhäuser bewertet die wirtschaftliche Situation als schlecht.

Der Rotstift gehört zum gängigen Werkzeug von Klinikgeschäftsführern. Ein Großteil der Krankenhäuser bewertet die wirtschaftliche Situation als schlecht.

© Gina Sanders / stock.adobe.com

Berlin. Die wirtschaftliche Situation schätzt die überwiegende Zahl der Krankenhäuser als prekär ein. Das zeigt der am Donnerstag veröffentlichte Krankenhausindex des Deutschen Krankenhausinstituts. Sofortige Hilfe könne nur ein Inflationsausgleich und Bürokratieabbau bringen, so die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG).

Der Krankenhausindex fasst jährlich, basierend auf einer Umfrage, die Stimmung in den Kliniken zusammen. In der Winterumfrage 2025, die im März vorgenommen wurde, bewerteten nur zehn Prozent der Allgemeinkrankenhäuser ihre Situation als gut (9 Prozent) oder sehr gut (1 Prozent). 35 Prozent beurteilten sie dagegen als sehr schlecht, 34 Prozent als schlecht und 21 Prozent als mittelmäßig. 37 Prozent der Krankenhäuser gehen laut Index davon aus, zur Bewältigung der wirtschaftlichen Schieflage Personal abbauen zu müssen. 27 Prozent rechnen damit, ihr Leistungsangebot einschränken zu müssen.

Forderungen an neue Regierung

Nach wie vor wachse das Defizit in den Krankenhäusern, weil die Vergütungen der Krankenkassen nicht die Kosten der Patientenversorgung deckten, sagte DKG-Vorstandsvorsitzender Dr. Gerald Gaß. Die neue Regierung müsse sich deshalb nach Ansicht der befragten Kliniken vor allem um einen sofortigen Inflationsausgleich und konsequenten Bürokratieabbau kümmern.

Lesen sie auch

Das forderten 95 Prozent der Krankenhäuser. Verlangt werde zudem eine Anpassung der geplanten Leistungsgruppenorganisation und die Ausetzung der Vorhaltefinanzierung. Diese müsse durch ein funktionierendes Modell ersetzt werden.

Mehr Kompetenzen für Pflegekräfte

Ebenfalls am Donnerstag veröffentlichte die Berliner Krankenhausgesellschaft sechs Forderungen an die neue Bundesregierung, mit denen diese „entscheidende Weichen“ stellen könne „für eine starke Pflege, echte Wertschätzung und eine zukunftssichere Gesundheitsversorgung“.

Lesen sie auch

Bisherige Maßnahmen reichten nicht aus, um die Zahl der Pflegefachkräfte zu erhöhen. Deshalb seien unter anderem folgende Maßnahmen nötig: Es müssten gesetzliche Regelung erlassen werden, mit denen die pflegerischen Kompetenzen gestärkt werden. Die Anerkennung internationaler Fachkräfte sei zu erleichtern, Zeitarbeit zu begrenzen, Bürokratieabbau und Digitalisierung seien voranzutreiben sowie stille Reserven zu mobilisieren. (juk)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zum Krankenhaustransformationsfonds

Vertragsärzten Sand in die Augen gestreut

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kontakt mit Patienten

Arztpraxis ohne Telefon: Kann das funktionieren?

Lesetipps
Eckart von Hirschhausen

© Rolf Vennenbernd / dpa / picture alliance

Einsatz für die Glaubwürdigkeit

Eckart von Hirschhausen gewinnt Fake News-Streit mit Meta