Digitale Gesundheitsanwendungen

Krankenkasse: Nutzen von Apps auf Rezept oft fraglich

Die Techniker Krankenkasse sieht bei der Umsetzung Digitaler Gesundheitsanwendungen Optimierungsbedarf. Zwei Drittel der Apps hätten ihre Wirksamkeit bislang nicht nachweisen können.

Veröffentlicht:

Hannover. Hersteller von ärztlich verschriebenen Apps können den Nutzen ihrer Anwendungen nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) oft nicht nachweisen. Zwar seien in den vergangenen zwölf Monaten immer mehr Freischaltcodes für die sogenannten Digitalen Gesundheitsanwendungen eingelöst worden, bei deren Umsetzungen sehe man allerdings noch Optimierungsbedarf. „Zwei Drittel der bisher erhältlichen Apps konnten ihre Wirksamkeit innerhalb des ersten Jahres nicht nachweisen“, sagte Sabrina Jacob von der TK-Landesvertretung Niedersachsen in Hannover. Bei einem großen Teil der Apps liegen zum Start noch keine Studien zum Nutzungsnachweis vor.

Digitale Gesundheitsanwendungen können von Patienten und Patientinnen beispielsweise auf das Smartphone heruntergeladen werden und sollen helfen, bestimmte Krankheiten besser zu überwachen und zu behandeln. Seit Ende 2020 können Ärzte und Psychotherapeuten sie auf Rezept verschreiben. Seitdem wurden in Niedersachsen 12.128 Freischaltcodes von Versicherten der Techniker Krankenkasse für diese Apps eingelöst.

Psychische Gesundheit und Übergewicht am häufigsten

Die Kosten für eine solche App lagen im Jahr 2020 durchschnittlich bei 418 Euro, im Jahr 2023 waren es 626 Euro. „Problematisch ist, dass Hersteller im ersten Erstattungsjahr die Preise frei festlegen können. Dies führt dazu, dass die Versichertengemeinschaft für Anwendungen zahlt, deren Nutzen nicht ausreichend nachgewiesen ist“, sagte Jacob.

Am häufigsten werden Digitale Gesundheitsanwendungen für psychische Gesundheit, gegen Übergewicht und Diabetes sowie bei Knie- und Rückenschmerzen verschrieben. Das Durchschnittsalter der Nutzer und Nutzerinnen liegt nach Angaben der Techniker Krankenkasse bei 45 Jahren. Mehr als zwei Drittel von ihnen sind Frauen. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Neuer Therapieansatz bei erektiler Dysfunktion

Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kranus Health GmbH, München

Digitalisierung

TK übernimmt Kosten für Reha-App

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Forscher geben Entwarnung: Handys führen nicht zu einem erhöhten Risiko für verschiedene Krebsarten.

© DragonImages / stock.adobe.com

Zeitreihenanalyse

Studie: Handynutzung erhöht das Krebsrisiko nicht

Akute Atemwegssymptome – wieviel trägt die Luftverschmutzung bei? (Symbolbild mit Fotomodell)

© Sofiia / stock.adobe.com

Respiratorische Symptome

Mehr Luftverschmutzung, mehr Antibiotika