Pandemie

Labore stellen die Datenerhebungen zu SARS-CoV-2-Tests ein

183 beteiligte Labore, 127 Datenanalysen: Nach fast drei Jahren hat der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM e.V.) die vorerst letzte Erhebung vorgelegt. Lange waren die Daten Grundlage für die Bewertung der Pandemie-Lage durch die Politik. Nun hat dieses Instrument ausgedient.

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PCR-Mutations-Screening im Labor Geesthacht: Auch auf Mutationen von SARS-CoV-2 untersuchten die Labore die eingesendeten Proben.

PCR-Mutations-Screening im Labor Geesthacht: Auch auf Mutationen von SARS-CoV-2 untersuchten die Labore die eingesendeten Proben.

© LADR

Berlin. Die Entscheidung fiel bereits Anfang Dezember, nun ist sie umgesetzt: Die Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM e.V.) haben am Dienstag zum vorläufig letzten Mal eine aktuelle Datenanalyse zum SARS-CoV-2-Testgeschehen in Deutschland vorgelegt. Die Entscheidung sei im Einvernehmen mit dem Bundesgesundheitsministerium, dem Robert Koch-Institut (RKI und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) getroffen worden, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes.

Anlass sei die Entwicklung der Pandemie mit tendenziell immer weiter sinkenden Infektionszahlen. „Die Dynamik der Pandemie ist seit einigen Wochen deutlich rückläufig und der Bedarf an den Zahlen zum SARS-CoV-2-PCR-Testgeschehen ist in dieser Form nicht mehr notwendig“, wird ALM-Vorsitzender Dr. Michael Müller in der Mitteilung zitiert.

Nicht mehr überall vorherrschende Ursache für ARE

Das liege auch daran, dass das PCR-Testgeschehen die tatsächliche Inanspruchnahme von Testungen durch die Bevölkerung nicht mehr widerspiegelt und eine SARS-CoV-2-Infektion „nicht mehr überall die vorherrschende Ursache akuter Atemwegserkrankungen“ darstellt.

In der vergangenen Kalenderwoche seien in den fachärztlichen Laboren insgesamt 282.832 SARS-CoV-2-PCR-Untersuchungen durchgeführt worden. 57.622 Tests seien positiv befundet worden (20,4 Prozent), was einem leichten Anstieg gegenüber der Vorwoche um sechs Prozent entspreche. Die Auslastung der 183 teilnehmenden Labore in Bezug auf SARS-CoV-2-PCR-Tests habe im bundesweiten Durchschnitt nur noch bei zwölf Prozent gelegen, die verfügbaren Kapazitäten lägen für die aktuelle Woche bei 2,35 Millionen Tests, so der ALM e.V.

Basis für die Wochenberichte des RKI

Die regelmäßigen, insgesamt 127 Erhebungen mit bis zu 183 beteiligten Laboren, seien „ein Kraftakt“ gewesen, hieß es weiter. Die teilnehmenden Labore hätten mit dieser Eigeninitiative für die Politik, die Krisenstäbe auf Bundes- und Landesebene und das RKI eine wesentliche Grundlage zur Einschätzung und Bewertung des SARS-CoV-2-Test- und -Infektionsgeschehens in Deutschland geschaffen.

Mit einem Anteil von rund 90 Prozent am gesamten PCR-Testgeschehen habe die ALM-Datenerhebung die Basis für die wöchentlichen Berichte des RKI gebildet. Zu Beginn der Pandemie hatten die Labore die Kapazitäten für SARS-CoV-2-PCR-Tests in kurzer Zeit stark nach oben gefahren. Die Honorierung der Tests hatte zu Beginn bei mehr als 59 Euro gelegen, war dann aber mit Zunahme der Testzahlen bald abgesenkt worden. Sie liegt mittlerweile bei 27.30 Euro. Die Labore beteiligten sich auch am Screening auf Mutationen des Virus. (ger)

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