Wegen schleppender Tarifverhandlungen

MFA rüsten zum Streik am 8. Februar - SpiFa unterstützt Protest

Für den 8. Februar ruft der Verband medizinischer Fachberufe die MFA zum Streik auf. Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands bekundet Solidarität und sieht Handlungsbedarf in der Politik.

Veröffentlicht:
Vor einem Jahr demonstrierten MFA noch gemeinsam mit Ärzten in Frankfurt am Main. Dieses Jahr wollen sie zum ersten Mal gegen ihre Arbeitgeber streiken.

Vor einem Jahr demonstrierten MFA noch gemeinsam mit Ärzten in Frankfurt am Main. Dieses Jahr wollen sie zum ersten Mal gegen ihre Arbeitgeber streiken.

© Hannes P. Albert/dpa

Berlin. Um Bewegung in die laufenden Tarifverhandlungen zu bringen, plant der Verband Medizinischer Fachberufe (vmf) am 8. Februar einen Streik. Medizinische Fachangestellte (MFA) sollen an dem Donnerstag ihre Arbeit niederlegen. Obwohl davon Praxen massiv betroffen wären, unterstützte der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa) am Freitag die Protestmaßnahmen ausdrücklich.

In einer Mitteilung nutzte er die Gelegenheit, die Politik zum Handeln aufzufordern. „Die Forderungen nach einer Lohnerhöhung seitens der MFA sind selbstverständlich gerechtfertigt, für viele Ärztinnen und Ärzte ist eine solche aber einfach nicht umsetzbar. Denn Tarifsteigerungen müssen für die Praxen auch unmittelbar und vollständig gegenfinanzierbar sein“, so SpiFA-Vorstandsvorsitzender Dr. Dirk Heinrich. Eine solche Refinanzierung sei aber unter den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht möglich. Der Verband pochte deshalb erneut darauf, einen Versorgungsgipfel für die Fachärztinnen und Fachärzte mit der Politik abzuhalten.

Angebote der Arbeitgeber zu niedrig

Derweil bemüht sich der vmf, seinen Forderungen in den Tarifverhandlungen Nachdruck zu verleihen. Die Arbeitgeberseite habe sich bisher noch nicht auf die MFA zubewegt, klagte vmf-Präsidentin Hannelore König schon vergangene Woche beim Neujahrsempfang der Hausärztinnen und Hausärzte. Knackpunkt bei den Gesprächen sind natürlich die angestrebten Gehaltssteigerungen. Die bisherigen Angebote hält der MFA-Verband für zu niedrig, da sie unter anderem für Berufseinsteigerinnen unterhalb des Mindestlohns für Pflegehilfskräfte nach einjähriger Ausbildung bleiben. Auch um Inflationsausgleich und Sonderzahlungen wird gerungen.

Die zentrale Kundgebung zum Warnstreik soll am 8. Februar von 9.30 bis 11.30 Uhr in Berlin auf dem Herbert-Lewin-Platz vor der Bundesärztekammer stattfinden. Dort beginnt um 11 Uhr dann die vierte Verhandlungsrunde zwischen der Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen/Medizinischen Fachangestellten und dem vmf. (juk)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Auftakt

Neuer MFA-Tarifvertrag: Verhandlungen in Berlin gestartet

Kommunikation und Deeskalation

Gewaltprävention in der Arztpraxis: Der Ton gibt den Takt vor

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Kommentare
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Schnelle Kommunikation, aber sicher: Das hilft Teams unterschiedlicher Einrichtungen bei der effizienten Zusammenarbeit.

© [M] Famedly

Neues Kooperationswerkzeug im Netz

Effiziente Kommunikation: Der schnelle Draht von Team zu Team

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

SUMMIT-Studie

Tirzepatid auch erfolgreich bei Herzinsuffizienz-Therapie

Lesetipps
Eine schwangere Frau sitzt auf dem Fussboden ihres Wohnzimmers und liest die Packungsbeilage eines Medikaments. 

Usage: Online (20210812)

© Christin Klose / dpa Themendiens

Neurologische Entwicklungsstörungen

Epilepsie in der Schwangerschaft: Start mit Lamotrigin empfohlen

Ordner auf dem Bildschirm

© envfx / stock.adobe.com

Forschungsbürokratie darf nicht ausufern

Krebsmedizin will neuen Digitalisierungsimpuls setzen

Die Freude, den Krebs besiegt zu haben, kann später getrübt werden. Nicht selten erleben ehemalige Patienten Diskriminierungen.

© picture alliance / Westend61 | ANTHONY PHOTOGRAPHY

Tagung der Vision Zero Oncology

Krebs nach Heilung: Jung, genesen, diskriminiert