Valsartan

Mylan ruft auch in Deutschland zurück

Nach USA und Schweiz ruft Mylan nun auch in Deutschland sämtliche Chargen seines Blutdrucksenkers Valsartan zurück.

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DARMSTADT. Am Freitag veröffentlichte die deutsche Landesgesellschaft des US-Herstellers Mylan einen Aufruf an die Apotheker, sämtliche Chargen ihres Blutdrucksenkers Valsartan über den pharmazeutischen Großhandel zurückzuschicken. Das gelte für alle Packungsgrößen der Mono-Version („Valsartan dura“) ebenso wie für die Kombination mit Hydrochlorothiazid („Valsartan/HCT Mylan“).

Der Rückruf, heißt es, erfolge „freiwillig und im Einvernehmen mit der zuständigen Aufsichtsbehörde“. Erst wenige Tage zuvor hatte die europäische Arzneimittelbehörde EMA mitgeteilt, dass auch Valsartan aus Mylans indischer Wirkstoffproduktion mit Nitrosamin belastet sei.

Damit ist nun erstmals auch das AOK-System von einem Valsartan-Rückruf vollumfänglich betroffen, nachdem bei der ersten Rückrufwelle im Sommer die meisten AOKen dank unbelasteter Rabattpartner noch außen vor waren. Seit Anfang Oktober ist Mylan jedoch bundesweit exklusiver AOK-Partner für Valsartan mono.

Wie die bei Rabattausschreibungen für die Ortskrankenkassen federführende AOK Baden Württemberg auf Anfrage mitteilte, sei „das Risiko eines eigenmächtigen Absetzens betroffener Arzneimittel“ höher einzustufen „als ihre weitere Einnahme“. Weiter heißt es, „Therapieoptionen sollten mit dem behandelnden Arzt besprochen werden“.

Mehr – etwa zu Ersatzpräparaten oder zur Zuzahlung für Ersatzverordnungen – „können wir im Moment nicht sagen“, so ein AOK-Sprecher am Freitag. (cw)

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