Fernbehandlung
NAV will kommerzielle Callcenter überflüssig machen
Nach dem Beschluss zum Fernbehandlungsverbot beim Ärztetag will Gesundheitsminister Jens Spahn einen runden Tisch einberufen. Der NAV Virchow-Bund drängt auf rasche Umsetzung.
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Ärzte wollen Alternativen zu kommerziell-betriebenen Gesundheits-Callcentern für die Fernbehandlung anbieten.
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BERLIN. Wie lassen sich Angebote der Fernbehandlung in den Versorgungsalltag integrieren? Diese Frage will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in einem runden Tisch mit Ärzteverbänden, Selbstverwaltung und dem Deutschen Pflegerat beraten.
Zuvor hatte der Deutsche Ärztetag eine Lockerung des Fernbehandlungsverbots in der Musterberufsordnung beschlossen. Der NAV Virchow-Bund will sich nun in dem runden Tisch gerne einbringen und mit für eine rasche Umsetzung sorgen.
"Fernbehandlung sinnvoll einzusetzen und medizinisch verantwortbar zu gestalten, liegt an uns Ärzten. Wir müssen jetzt schnell klarstellen, was sich technisch umsetzen und in die Versorgungssystematik integrieren lässt", erklärte der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes Dr. Dirk Heinrich in einer Pressemitteilung des Verbandes.
"Wir brauchen rasche Lösungen im Sinne der niedergelassenen Haus- und Fachärzte und ihrer Patienten. Ärztliche Sorgfalt ja, aber keine angstgesteuerte Blockadehaltung durch die Landesärztekammern bitte", so der Appell Heinrichs. "Dort, wo wir Probleme und Risiken benennen – etwa bei kommerziell betriebenen Gesundheits-Callcentern – müssen wir bessere Alternativen anbieten."
Wichtig ist Heinrich auch die konsequente Aufklärung der Patienten, was über eine Online-Sprechstunde möglich ist und was nicht: Zum Beispiel soll ja ein Online-Krankschreibung weiterhin ausgeschlossen sein. (ger)
Das sagen Ärzte zur Lockerung des Fernbehandlungsverbots
Veröffentlicht: 16.05.2018 © Springer Medizin