Zahlen vom Landeskriminalamt

Nordrhein-Westfalen: 2023 mehr Diebstähle in Kliniken

Schmuck, Bargeld, Handys: Für 2023 wurden in Nordrhein-Westfalen mehr Fälle von Diebstahl in Krankenhäusern gemeldet als im Jahr zuvor. Die Opfer: Patienten, Besucher und Personal.

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Die Pfleger in den Kliniken sind ausgelastet, gegen Diebe haben sie keine Chance.

Die Pfleger in den Kliniken sind ausgelastet, gegen Diebe haben sie keine Chance.

© Fabian Strauch/dpa

Düsseldorf. Die Zahl der Diebstähle in Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen ist 2023 im Vergleich zu 2022 gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt rund 4.300 Fälle gemeldet, ein Anstieg von fast 18 Prozent im Vergleich zu 2022, berichtet das Landeskriminalamt. „In vielen Fällen wird Geld, Elektrogerät und Schmuck entwendet.“

Die polizeiliche Kriminalstatistik zeigt aber auch: Im Fünf-Jahres-Vergleich sank die Anzahl der gemeldeten Vorfälle um knapp 21 Prozent. Denn 2019 waren in Krankenhäusern sogar rund 5.400 Diebstähle gemeldet worden. Das LKA wies darauf hin, dass sich die Daten auf Krankenhäuser, aber auch Kurheime und Sanatorien beziehen. Es seien Straftaten innerhalb der Einrichtungen erfasst als auch in ihren „unmittelbaren Nahbereichen“.

Wer steckt hinter den Taten? Sind es in der Regel Einzeltäter oder womöglich organisierte Gruppen oder spezialisierte Banden, die in Kliniken Beute machen? Dazu seien „keine validen Aussagen“ möglich, hieß es beim LKA. „Auch, weil in den häufigsten Fällen kein Tatverdächtiger bekannt ist.“

Freier Zugang in Krankenhäusern

In den rund 330 Krankenhäusern in NRW werden pro Jahr 4,1 Millionen Patientinnen und Patienten stationär behandelt, hinzu kommt etwa die gleiche Zahl von ambulant behandelten Menschen, berichtet Matthias Blum, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen. Es gebe es keine Zugangskontrollen im klassischen Sinne. „Die Krankenhäuser müssen zwischen dem freien Zugang für die Besucherinnen und Besucher und der Sicherheit für die Patientinnen und Patienten abwägen.“

Die Diebstahl-Problematik bestehe seit vielen Jahren, sagt Blum. Betroffen sind Patienten, Angehörige, Besucher, auch die Krankenhäuser selbst. „Obwohl auch die Beschäftigten für die Gefahr sensibilisiert sind, ist es durch ihre ohnehin schon fordernde Arbeit fast unmöglich, jede Person zu kontrollieren, die sich auf einer Station aufhält.“ Viele Krankenhäuser hätten aber schon in die Ausstattung der Patientenzimmer mit einem Safe investiert. (dpa)

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