Kommentar
Offenheit ist in der Krise ein Pluspunkt
Krisenkommunikation ist nicht nur ein Thema für international aufgestellte Konzerne in sensiblen Branchen, wie zum Beispiel Pharma, Chemie, Öl oder Automobil.
Krisen nehmen in Zeiten von Twitter - und damit der schnellen Verfügbarkeit von Gerüchten und Spekulationen - einen raschen Verlauf. Über Nacht kann so auch ein bis dato nur in der Region bekanntes Kreiskrankenhaus, aber auch eine renommierte Uniklinik im medialen Rampenlicht stehen, wenn es zu Skandalen - schlimmstenfalls noch mit Todesfolge - kommt. Davor sind selbst MVZ, Ärztehäuser oder einzelne Praxen nicht gefeit.
Medien warten nicht ab, bis die Schuldfrage geklärt ist. Krisenkommunikation heißt daher, prozessbegleitend zu informieren. Vorbildlich für die Krisenkommunikation im Klinikbereich hat dies die Uni Mainz vorexerziert - im Fall der verunreinigten Infusionslösungen, die mehrere Säuglinge das Leben kosteten. Wären die Sprecher der Klinik nicht proaktiv auf die Medien zugegangen und hätten sie nicht offen über die Umstände kommuniziert, so hätte die Einrichtung nun, nach Ende der Krise, wahrscheinlich einen veritablen Imageschaden davongetragen.
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