Elektronische Patientenakte

PVS-Hersteller zu langsam? bvitg weist Vorwürfe Spahns zurück

Der Bundesverband-Gesundheits-IT reagiert auf Jens Spahns Äußerungen auf dem 124. Deutschen Ärztetag – und fordert Priorisierungen der Digital-Projekte.

Veröffentlicht:

Berlin. Der Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg) reagiert auf Vorwürfe, die der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gegen Hersteller von Praxisverwaltungssystemen gerichtet hat. Spahn hatte auf dem 124. Deutschen Ärztetag vergangene Woche die PVS-Hersteller verantwortlich gezeichnet für drohende Verzögerungen beim Start der elektronischen Patientenakte.

„Diese Schuldzuschreibungen weisen wir klar zurück“, stellt Sebastian Zilch, bvitg-Geschäftsführer, in einer Mitteilung des Verbandes am Dienstag klar. „Die Hersteller arbeiten mit Hochdruck an der Umsetzung aller Digitalprojekte, die in dieser Legislatur auf den Weg gebracht wurden. Bei der Umsetzung von Vorgaben in der Software ist nicht allein die Geschwindigkeit bei der Programmierung relevant; sondern vielmehr die Softwarespezifikationen, welche den Herstellern regelhaft mit großer Verzögerung angeboten werden oder sich kurz vor Schluss ändern. “

Das System stehe sei Monaten unter Druck. Deshalb bräuchte es nun eine „klare Priorisierung der Vorhaben“, so Zilch. Im Vordergrund, so der Verbandschef, müssten nun alle Vorhaben stehen, die der Bekämpfung der Corona-Pandemie gelten, etwa der digitale Impfnachweis.

Hintergrund ist das Bestreben, die PVS-Systeme mit dem digitalen Impfnachweis verbinden zu können. Bereits vor zwei Wochen hatte der bvitg gegenüber der „Ärzte Zeitung“ angemahnt, dass es deshalb zu Verzögerungen bei anderen Digital-Projekten kommen könnte. (mu)

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