Digital Health

Pädiater leben kinderleichte Kommunikation

Wie lässt sich eine spezialisierte App entlastend in den Versorgungsalltag integrieren? Die Praxis-App „Mein Kinder- und Jugendarzt“ zeigt, wie es in der Praxis funktionieren kann.

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München. Telemedizin, Online-Videosprechstunden et cetera – in Deutschland wird viel darüber diskutiert, wie Digital Health den medizinischen Versorgungsalltag sinnvoll ergänzen und zur Entlastung der Praxisteams beitragen kann. Die Praxis-App „Mein Kinder- und Jugendarzt“ zeigt exemplarisch, wohin die Reise auch in der Allgemeinmedizin gehen kann – auch im Hinblick auf die Arzt-Patienten-Kommunikation.

Die App, die im vergangenen Jahr zu den Nominierten beim MSD-Gesundheitspreis zählte, richtet sich an niedergelassene Kinder- und Jugendärzte und soll die pädiatrische Versorgung effizienter gestalten sowie Kinder- und Jugendarztpraxen entlasten.

Die App vereint verschiedene Funktionen, die die Arbeit des Arztes ergänzen oder einfacher machen. Diese reichen von einfachen Informations- und Nachrichtenmodulen bis hin zur Langzeitdatenerfassung bei chronisch kranken Patienten. Insbesondere gibt sie dem Arzt die Möglichkeit, Bagatellerkrankungen per Videosprechstunde zu erkennen. Der Patient und gegebenenfalls seine Eltern müssen nicht mehr persönlich in die Praxis kommen.

Sean Monks, Geschäftsführer der MONKS – Ärzte im Netz GmbH, hatte die Projektidee für die App, die bundesweit mittlerweile laut MSD von 800 Pädiatern und rund 190.000 Patienten genutzt wird. Projektpartner sind der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und das PaedNetz Bayern.

Video als Zusatzfunktion

Für die Patienten und deren Eltern ist die App kostenlos. Ärzte und Praxen bezahlen eine monatliche Nutzungsgebühr für das System sowie einen zusätzlichen Beitrag, wenn sie die Videofunktion nutzen wollen. Für Versicherte der Barmer und der Betriebskrankenkassen greift seit Jahresbeginn ein Selektivvertrag, über den einige der Funktionen der App abgerechnet werden können.

Angesichts regional bereits existierender und weiter drohender pädiatrischer Versorgungsengpässe soll die App den Behandlungsalltag entzerren – und zwar via Kommunikation. Über die Videosprechstunde könne der Arzt beispielsweise bereits vor einem Praxisbesuch feststellen, ob dieser überhaupt notwendig ist. Dies könne Indikationen betreffen wie zum Beispiel Fieber, Husten oder akute Hautveränderungen. So könne mit kleineren Gesundheitsproblemen ressourcenschonend umgegangen werden, betont MSD.

Eine weitere Zielgruppe der App sind die Kassen, da die App als Vorlage für neue digitale Versorgungsformen dienen kann – zum Beispiel für sinnvolle digitale Ergänzungen von Versorgungsmodellen. (maw)

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