Private Klinikbetreiber halten nichts von Frauenquoten
Weibliche Führungskräfte sind bei den Privaten keine Seltenheit. Und: Allein die Qualifikation entscheidet.
Veröffentlicht:BERLIN (maw). Bei den großen privaten Klinikbetreibern in Deutschland spielt das Thema Frauenquote im Gegensatz zu den 30 im Dax notierten Unternehmen keine Rolle bei der Besetzung von Management-Positionen. Das geht aus einer Blitzumfrage der "Ärzte Zeitung" hervor.
Am Montag hatten die Dax-Unternehmen vor dem Hintergrund des aktuellen politischen Streits um die gesetzliche Einführung einer Frauenquote ihre jeweiligen Selbstverpflichtungen präsentiert, in welchem Umfang sie den Anteil der Frauen in Führungspositionen bis wann steigern wollen.
Es geht weniger um Frauenquote als um Vereinbarkeit von Beruf und Familie
"In der Gesundheitswirtschaft geht es im Management weniger um die Frauenquote, sondern vielmehr um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie", erläutert Roland Kottke, Bereichsleiter Personal und Tarifwesen bei der Sana Kliniken AG in Ismaning.
Insgesamt liege der Frauenanteil im Konzernmanagement und den einzelnen Sana-Kliniken bei 35 Prozent. Dies schließe auch den nicht-ärztlichen Bereich ein, so Kottke.
12 Prozent der Chefärzte bei Sana sind Frauen
Der Anteil der Chefärztinnen liege bei Sana unternehmensweit bei zwölf Prozent und damit vier Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt, wie Kottke betont. Abschließend weist er darauf hin, dass sich insbesondere flexible Arbeitszeitmodelle und Service-Angebote positiv auf den Frauenanteil in Unternehmen auswirkten - über alle Hierarchieebenen hinweg.
Helios: 28 Prozent der Führungskräfte sind Frauen
Eine klare Absage an eine rein geschlechts- und damit nicht rein qualifikationsorientierte Stellenbesetzung erteilt auch die Helios Kliniken GmbH in Berlin - bei einem Frauenanteil von 28 Prozent unter Führungskräften.
"Oberstes Kriterium bei der Auswahl einer Kandidatin für eine bestimmte Position ist und bleibt die individuelle Qualifikation.
Die Einführung bestimmter Quoten für einzelne Personengruppen halten wir nicht für zielführend", erläutert Helios-Pressesprecherin Kerstin Kröning gegenüber der "Ärzte Zeitung".
Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Qualifikation zählt, nicht das Geschlecht