Digitale Gesundheitsservices
Private Krankenversicherer votieren für das Smartphone
Der PKV-Verband hat Rahmenverträge mit IBM und RISE geschlossen. Sie sollen den Privatversicherten eine digitale Identität und damit einen sicheren Zugang zu digitalen Services geben.
Veröffentlicht:Köln. Privatversicherte sollen künftig über das Smartphone einen sicheren Zugang zu den digitalen Angeboten der privaten Krankenversicherer (PKV) bekommen. Dafür erhalten sie ab Mitte des kommenden Jahres eine sogenannte digitale Identität. Der PKV-Verband hat Rahmenverträge mit den Unternehmen IBM Deutschland GmbH und Research Industrial Systems Engineering (RISE) Forschungs-, Entwicklungs- und Großprojektberatung GmbH abgeschlossen.
Damit nimmt der PKV-Verband einen erneuten Anlauf, um bei der Digitalisierung eine Branchenlösung hinzubekommen. Eigentlich sollte Anfang 2018 eine App für Privatversicherte auf den Markt kommen, mit der die Versicherten Zugang zu den individuellen digitalen Services ihrer jeweiligen Anbieter erhalten sollten. Bislang haben die Unternehmen allerdings lieber nach individuellen Lösungen gesucht.
Smartphone statt Chipkarte
Die PKV hatte sich von Anfang an gegen die Nutzung der bereits veralteten Technik einer Gesundheitskarte ausgesprochen. Sie halten das Smartphone für den wesentlich komfortableren Zugangsweg.
Es ist sicher kein Zufall, dass der PKV-Verband die Rahmenverträge jetzt mit IBM und RISE abgeschlossen hat. Die wenigen PKV-Unternehmen, die sich bereits für eine elektronische Patientenakte entschieden haben, arbeiten jeweils mit der Version eines der beiden Anbieter.
Die PKV-Unternehmen können jetzt entscheiden, ob sie dem Rahmenvertrag beitreten wollen. Ebenso können die Versicherten entscheiden, ob sie eine digitale Identität wollen, um über das Smartphone ihre elektronische Patientenakte oder das elektronische Rezept zu nutzen oder sich online beim Arzt einzuchecken. (iss)