Anlagen-kolumne
Qualität und Streuung bleiben A & O
Gottfried Urban
Seit langer Zeit sorgen Griechenland und nun auch Chinas überhitzter Aktienmarkt für große Unsicherheit. Aber auch die fast vergessene Ukrainekrise, der Konflikt im Nahen Osten und Ebola ließen die Märkte schwanken. Anleger suchen mehr denn je Sicherheit für Ihr Geld.
Was macht eine sichere Geldanlage aus? Sicher ist, dass bei langen Anlagezeiträumen das traditionell als sicher geltende Zinspapier sehr gefährlich sein kann.
Deutsche Sparer mussten das in den letzten hundert Jahren zweimal schmerzlich erleben. Hingegen konnten die Besitzer von Grund und Boden oder Aktien den Wertverlust in einem überschaubaren Zeitraum wieder aufholen.
Risiko in der Geldanlage wird in der Theorie immer mit Schwankung oder Volatilität bezeichnet. Eine bessere Betrachtung von Risiko: Der Zeitraum, in dem ein Verlust nicht mehr aufgeholt werden kann.
Wie lange musste also ein Anleger bei ungünstigster Entwicklung bis zum vollständigen Verlustausgleich warten? Ein Beispiel: Kurzfristig besteht auf Sicht eines Jahres beim Dax eine Verlustwahrscheinlichkeit von über 30 Prozent.
Im Schnitt lag das Jahresergebnis in den letzten 65 Jahren bei etwa acht bis elf Prozent bei einer Bandbreite von 85 Prozent Zuwachs und fast 50 Prozent Minus auf das Kalenderjahr.
Nach 13 Jahren und bei ungünstigster Kauf- oder Verkaufsentscheidung, war immer jeder Verlust ausgeglichen worden.
Wer auch an seine Erben denkt, der hat in der Vergangenheit beim Aktienkapital sowie mit Grund und Boden bleibende Wert geschaffen.
Klare Regeln für den Anlagehorizont, die Qualität des Investments und die Streuung von Risiken sind dabei entscheidend.
Soll heißen: Kaufen und Liegenlassenstrategie in einen guten Aktienindex bzw. Aktienfonds oder ein breit aufgestelltes Qualitätsaktiendepot bringen über einen langen Zeitraum die größte Sicherheit.