Labormeldesysteme

SARS-CoV-2: DEMIS-Ausbau kommt voran

Erste Labore können positive Ergebnisse von SARS-CoV-2-Tests über den neuen Standard DEMIS an die Gesundheitsämter senden.

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Erste Laborsysteme haben die notwendigen Erweiterungen erhalten, um über DEMIS den Gesundheitsämtern Corona-Testergebnisse zu liefern.

Erste Laborsysteme haben die notwendigen Erweiterungen erhalten, um über DEMIS den Gesundheitsämtern Corona-Testergebnisse zu liefern.

© dra_schwartz / iStock

Neu-Isenburg. Der Ausbau des Deutschen Elektronische Melde- und Informationssystems (DEMIS) kommt in der Corona-Krise voran. Die elektronische Meldung von meldepflichtigen Erkrankungen über das neue System DEMIS ist schon lange geplant und sollte nach Plan bis zum 1. Januar 2021 verwirklicht sein. Sie wurde dann jahrelang eher verschleppt, ist aber aufgrund des Bedarfs in der Corona-Pandemie stark forciert worden.

Nach Veröffentlichung der Spezifikationen der Schnittstelle konnten die Hersteller der Laborinformationssysteme jetzt mit den Erweiterungen beginnen.

Jens Koch, Produktmanager der CompuGroup Medical (CGM) beispielsweise sieht DEMIS im Gespräch mit der „Ärzte Zeitung“ „noch in einer Anfangsphase“. Die Corona-Pandemie habe die Entwicklung vorangebracht. Mittlerweile seien die Laborinformationssysteme des Unternehmens (CGM-VT und MOLIS) DEMIS-fähig. Man habe die Systeme mit einem kleineren Update erweitert und den bestehenden Laborkunden damit ermöglicht, positive Befunde über DEMIS zu verschicken.

Noch nicht alle Gesundheitsämter angebunden

Die größte Herausforderung sieht Koch bei den Gesundheitsämtern. Diese seien noch nicht alle an DEMIS angeschlossen. Hier müsse die Anbindung voranschreiten.

Aktuell müsse daher der zuständige Laborarzt noch prüfen, ob das Gesundheitsamt, das für das Ergebnis zuständig sei, die Meldung auch empfangen könne. Falls dies nicht der Fall sei, müsse immer noch auf die traditionelle Art die Meldung per Fax verschickt werden. Als Beispiel für eine erfolgreiche Kommunikation führt der CGM-Produktmanager das Labor Dortmund Leopoldstraße GbR an. Dieses habe bereits erfolgreich mit einigen Gesundheitsämtern über DEMIS kommuniziert.

Negativmeldungen erst nächstes Jahr

Für die Hersteller der Laborinformationssysteme werde der nächste Schritt die zweite Ausbaustufe sein, bei der die Labore dann auch die Meldungen über negative Testergebnisse übertragen könnten. Für die Laborkunden würde dies ein weiteres Update bedeuten. Er rechnet mit der Realisierung dieser Stufe erst „im Laufe des nächsten Jahres“. Dies werde jedoch nicht von den Herstellern, sondern vom Robert Koch-Institut entschieden.

In Zukunft sollen dann auch andere niedergelassene Ärzte, etwa Hausärzte, Meldungen über Infektionen via DEMIS elektronisch übermitteln können. Über den Stand der Entwicklung der Praxissysteme für eine Anbindung an DEMIS hat die „Ärzte Zeitung“ im Gespräch allerdings keine Information erhalten. (syc)

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