Schönheits-Op
Selbstoptimierung als Triebfeder
Sein Äußeres zu verbessern und als Makel empfundene Körperstellen zu revidieren sind die Hauptmotive für Deutsche, sich einer ästhetisch-plastischen Op zu unterziehen. Das zeigt eine Patientenzufriedenheitsstudie eines großen Anbieters.
Veröffentlicht:MÜNCHEN. Sich wohler in der eigenen Haut fühlen oder einen lang empfundenen Schönheitsfehler beseitigen sind die beiden häufigsten Beweggründe für Menschen in Deutschland, sich einem ästhetisch-chirurgischen Eingriff zu unterziehen.
Das legt zumindest die Patientenzufriedenheitsstudie der Medical One AG, einer nach eigenem Bekunden führenden Klinikgruppe für plastische und ästhetische Medizin in Deutschland, nahe.
In Zusammenarbeit mit dem Marktforschungs-Institut GfK HealthCare hat die Klinikgruppe von Januar bis Dezember 2014 insgesamt 875 Patienten befragt. Die Ergebnisse liegen der "Ärzte Zeitung" vor.
Nur wenige setzen auf Anti-Aging
Bei der Frage, was sich die Patienten persönlich von der Behandlung erwarten - Mehrfachnennungen waren möglich -, antworteten 86 Prozent, sie wollten sich in ihrer Haut wohler fühlen.
An zweiter Stelle folgt mit 41 Prozent der Wunsch, einen lange empfundenen Schönheitsfehler zu beseitigen. Je 32 Prozent gaben zudem an, mit der Schönheits-Op mehr Selbstbewusstsein entwickeln zu wollen und/oder attraktiver sein zu wollen.
Lediglich sechs Prozent der Patienten gaben an, den Eingriff im Sinne eines Anti-Aging vornehmen zu wollen. Eine Zahl, die laut Medical-OneVorstand Philipp Morsbach im Klinikalltag bekannt ist: "Gerade in Deutschland haben wir im Vergleich zu anderen Ländern ein sehr natürliches Schönheitsideal, wozu auch das Altern zählt. Es geht vielmehr darum, sich wohl und attraktiv zu fühlen und nicht so sehr darum, die Zeit künstlich zurück zu drehen."
Ebenfalls sechs Prozent erhofften sich von dem Eingriff, dass die Partnersuche leichter werde oder dass man dem Partner besser gefalle.
Wie die Patientenzufriedenheitsstudie zudem nahelegt, sind die Deutschen in puncto Schönheitschirurgie wohl eher zurückhaltend, was die Frequenz der Eingriffe angeht.
So gaben 88 Prozent der Befragten an, sich vor ihrem Aufenthalt in der Privatklinik noch nie einem ästhetisch-plastischen Eingriff unterzogen zu haben.
Neun Prozent gaben an, bereits einen Eingriff hinter sich zu haben, zwei Prozent hatten sich bereits mehrfach im Dienste der Schönheit unters Messer gelegt.
Nach dem Eingriff gaben 21 Prozent der Patienten an, für die Zukunft weitere ästhetisch-plastische Behandlungen zu planen, 42 Prozent waren sich unschlüssig, 35 Prozent antworteten mit "nein".
Ausgeprägtes Preisbewusstsein
Da es sich bei ästhetisch-plastischen Eingriffen in der überwiegenden Mehrheit um Selbstzahlerleistungen handelt, ist die Kostenfrage für potenzielle Patienten durchaus relevant.
So gaben 67 Prozent der befragten Patienten an, das Preis-Leistungs-Verhältnis der Schönheits-Op sei ihnen sehr wichtig, 27 Prozent empfanden es als wichtig.
Ein weiterer Punkt, auf den die Patienten Wert legen, ist der Service in der behandelnden Einrichtung. Dieser war 72 Prozent sehr wichtig und 24 Prozent wichtig.
69 Prozent der Patienten war es nach eigener Aussage ebenfalls sehr wichtig, dass die Einrichtung für den Eingriff gut erreichbar ist. Für 23 Prozent war dies wichtig.
Nach einer Mitgliederbefragung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen stellen bei den Frauen im vergangenen Jahr die Brustvergrößerung, die Oberlidstraffung, die Liposuktion, die Rhinoplastik sowie die Bauchstraffung die Top Fünf bei den erbrachten Eingriffen dar.
Bei den Männern führte die Gynäkomastie vor der Oberlidstraffung, der Liposuktion, der Rhinoplatik sowie der Unterlidstraffung.