Arzneimittelmarkt

So viele neue Wirkstoffe wie nie

Die Pharmabranche freut sich: 2014 war ein Rekordjahr für Innovationen.

Veröffentlicht:

BERLIN. Im Jahr 2014 sind in Deutschland 45 neue Medikamente auf den Markt gekommen - so viele wie nie zuvor. Das teilte das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) am Dienstag anlässlich der Vorstellung des aktuellen GKV-Arzneimittelindexes in Berlin mit.

Zum Vergleich: 2013 wurden den Angaben zufolge nur 26 neue Arzneimittel auf den hiesigen Markt gebracht. Im bisherigen Spitzenjahr 2009 waren es 36.

Zugleich habe es aber auch noch nie so viele Innovationen gegeben, die so teuer waren, ließ das WIdO verlauten. Vor allem die neuen Hepatitis-C-Mittel hätten das Preisniveau unter den patentgeschützten Neuheiten gehoben.

Eigens zur Finanzierung dieser Medikamente wurde in der Arzneimittelvereinbarung zwischen GKV und KBV den Ärzten für 2015 ein Ausgabenzuwachs von 2,4 Prozent zugestanden. -Allein Gileads Sovaldi® (So fosbuvir), das im Februar vergangenen Jahres eingeführt wurde, habe im Gesamtjahr Mehrkosten von 450 Millionen Euro verursacht, so das WIdO.

14 Neueinführungen betreffen Mittel gegen seltene Erkrankungen

Mit 14 Medikamenten befinden sich laut AOK unter den jüngsten Neueinführungen ungewöhnlich viele Arzneimittel, die für die Behandlung seltener Erkrankungen zugelassen seien, sogenannte Orphan Drugs. Acht der 45 Neueinführungen würden in mindestens einer Packungsgröße für über 10.000 Euro angeboten.

In früheren Jahren waren es laut WIdO deutlich weniger. "Besonders kostenintensiv waren Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen sowie Wirkstoffe, die das Immunsystem beeinflussen. Diese beiden Bereiche machten im vergangenen Jahr allein 18 Prozent des Nettoumsatzes aus", heißt es.

Das WIdO erstellt den GKV-Arzneimittelindex seit Beginn der 1980er Jahre. Auftraggeber sind die gesetzlichen Krankenkassen, die KBV sowie der Apothekerdachverband ABDA. (dpa/cw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Jahresausblick

Nach Rekordjahr: Luft für Aktien wird 2025 dünner

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was bleibt von der Gesundheitspolitik der Ampel, Professor Greiner?

Lesetipps
Dr. Carsten Gieseking

© Daniel Reinhardt

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

70 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025

Eine Spritze für eine RSV-Impfung liegt auf dem Tisch.

© picture alliance / Ulrich Baumgarten

Update

Umfrage unter KVen

Erst sechs Impfvereinbarungen zur RSV-Prophylaxe Erwachsener