Bürger-Umfrage

Videosprechstunde kommt nicht gut an

Deutsche hadern eher mit einer digitalisierten Gesundheitsversorgung, als dass sie sie begeistert.

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KÖLN. Die neuen digitalen Möglichkeiten in der Medizin kommen bei den Menschen ganz unterschiedlich an.

Während ein Großteil der Bevölkerung die elektronische Patientenakte (ePA) nutzen würde, ist die Videosprechstunde für deutlich weniger eine Option. Den Ersatz der ärztlichen Diagnose durch Künstliche Intelligenz (KI) kann sich zurzeit nur eine kleine Minderheit vorstellen.

Das zeigt die aktuelle, bevölkerungsrepräsentative Studie des Versicherers Continentale.

Männer sind ePA eher aufgeschlossen

62 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie bestimmt oder eher eine ePA nutzen würden. 22 Prozent würden das eher nicht tun, 15 Prozent bestimmt nicht. Besonders aufgeschlossen sind demnach die 30- bis 39-Jährigen, Männer und Besserverdiener. Der Videosprechstunde stehen nur 31 Prozent positiv gegenüber. 30 Prozent lehnen sie eher und 38 Prozent völlig ab.

Beim KI-Einsatz für die Diagnosestellung beim Arzt sehen 70 Prozent den Missbrauch der Daten als Risiko und 68 Prozent Fehldiagnosen. 55 Prozent rechnen mit der Chance einer schnelleren Diagnosestellung und 44 Prozent mit weniger Arztbesuchen.

Ganze fünf Prozent sehen die KI bereits als Ersatz für die ärztliche Diagnosestellung. 56 Prozent halten das für möglich, würden aber dennoch den Arzt um eine Diagnose bitten.

39 Prozent wiederum können sich nicht vorstellen, dass KI eine Diagnose ermittelt. Während nur 29 Prozent glauben, dass KI schon heute Krebs besser diagnostizieren kann als ein Arzt, gehen 65 Prozent davon aus, dass dies in 20 Jahren der Fall sein wird.

Mehrheit glaubt, ein Arzt operiert besser als ein Roboter

„Die Studie zeigt sehr deutlich: Die Bevölkerung vertraut in der Medizin grundsätzlich eher dem Menschen“, sagt Continentale-Chef Dr. Christoph Helmich. So glauben lediglich 35 Prozent, dass Roboter besser operieren können als ein Arzt.

40 Prozent können sich vorstellen, sich zu Hause von einer Maschine unterstützen und versorgen zu lassen. (iss)

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Dr. Peter Schimmelpfennig 07.10.201914:37 Uhr

Wo ist nun

die demokratische Legitimierung dafür, das alles in der Konsequenz in diesem Zeitrahmen umzusetzen?

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