Kommentar zur Digitalen Agenda
Von begrenztem Nutzen
Sie ist kein intellektuelles Meisterwerk - die am Mittwoch vorgelegte "Digitale Agenda" der Bundesregierung. Und für die Weiterentwicklung digitaler Technik im Gesundheitswesen ist sie zudem nur von begrenztem Wert. Zu unkonkret bleiben die Aussagen dazu, wie denn tatsächlich Telemedizin und E-Health gefördert werden sollen und wo die Bundesregierung Akzente setzen will.
Immerhin: Falls tatsächlich in vier Jahren flächendeckend Internet-Übertragungsraten von 50 Megabit pro Sekunde erreicht werden - sei es per Festnetz oder über mobile Technik - dann wären einer ebenfalls flächendeckenden Nutzung telemedizinischer Anwendungen zumindest technisch keine Grenzen mehr gesetzt. Davon sind wir derzeit in Deutschland in vielen Regionen - und nicht nur auf dem platten Land - noch weit entfernt.
Digitalisierung ist auch eine Infrastrukturaufgabe, bei der der Staat wie beim Straßenbau gefragt ist, weil sonst ländliche Gebiete aus Wirtschaftlichkeitsgründen unversorgt blieben. Es ist auch gut, wenn die Bundesregierung die vitale Bedeutung der neuen Technik erkennt und sich entsprechend engagieren will.
Doch gerade für das Gesundheitswesen hätten die Autoren der Agenda ruhig etwas tiefer ins Detail gehen können. Hier stockt der digitale Fortschritt immer wieder und es wurden schon so viele Irrwege beschritten - gerade weil es keine klare Linie gibt.
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