Gesetzliche Unfallversicherung 2020

Weniger Arbeitsunfälle, viele Berufskrankheiten durch COVID-19

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Berlin. Das Corona-Jahr 2020 hat bei der gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) einen ambivalenten Eindruck hinterlassen: Während die Anzahl der Arbeits- und Wegeunfälle deutlich abnahm und damit kostenentlastend wirkte, sorgte das Virus in der Berufskrankheiten-Statistik für einen kräftigen Ausreißer nach oben.

Wie die DGUV auf Basis vorläufiger Zahlen am Mittwoch bekanntgab, sank die Anzahl meldepflichtiger Arbeitsunfälle um 12,8 Prozent auf bundesweit 760.369. „Die Beschäftigten waren weniger mobil, viele arbeiteten in Kurzarbeit oder im Homeoffice“, so die naheliegende Erklärung der DGUV.

Bei den Berufskrankheiten nahm das Anzeigenaufkommen um 32 Prozent auf 105.759 Verdachtsfälle zu. Davon entfiel rund ein Drittel auf das Coronavirus. Bis Jahresende seien 30.329 Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit durch COVID-19 bei der DGUV eingereicht worden. Davon wurden den Angaben zufolge zum Stichtag 31. Dezember 22.863 Fälle entschieden; 18.069 COVID-Fälle seien als Berufskrankheit anerkannt worden.

Insgesamt wurde im Berichtszeitraum laut DGUV etwas mehr als ein Drittel (37.886) der gemeldeten Verdachtsfälle als Berufskrankheit anerkannt, was einer Zunahme um fast 109 Prozent entspricht. Auf die Rentenzahlungen der DGUV hatte das jedoch ungleich geringere Auswirkungen: 5074 Versorgungsansprüche entstanden 2020 neu, 8,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

Vor kurzem hatte bereits die Berufsgenossenschaft für das Gesundheitswesen und die Wohlfahrtspflege über Berufskrankheit durch COVID-19 berichtet. Demnach sind von 15.666 bereits begutachteten Fällen seien 12.312 positiv beschieden worden, hieß es von BGW-Seite auf Nachfrage der „Ärzte Zeitung“ – eine Quote von 78,6 Prozent. (cw)

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