Junge Ärzte und Pflegekräfte
Zehn Gebote für bessere Zusammenarbeit in Klinik
Gegenseitiger Respekt, offene Kommunikation, gemeinsames Lernen: Junge Ärzte und Pflegekräfte haben ein Manifest für eine bessere Zusammenarbeit im Krankenhaus verfasst.
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Junger Arzt, junge Pflegekraft: Die Zeichen stehen auf bessere Zusammenarbeit.
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Berlin. Nachwuchskräfte in Medizin und Pflege werben für eine engere Zusammenarbeit im Krankenhaus. Gute Patientenversorgung und gute Stationsarbeit könnten „nur im Team gelingen“, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Manifest.
Gezeichnet ist das Papier vom Ausschuss der Assistenzärzte im Hartmannbund und der im Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe beheimateten Gruppe Junge Pflege.
„Alle stehen unter Zeitdruck“
Die im Dokument aufgeführten zehn Grundregeln sollten Eckpfeiler eines „besseren, angenehmeren und professionelleren Umgangs miteinander“ sein. Eine solche Form der Zusammenarbeit sei auch im Sinne der Patienten, betonten beide Seiten.
„Im Krankenhausalltag stehen alle Berufsgruppen unter großem Zeitdruck“, sagten die Sprecher des Ausschusses der Assistenzärzte, Theodor Uden und Dr. Dr. Galina Fischer. Daher müssten sich alle Beteiligten wieder darauf besinnen, „nicht aneinander vorbei, sondern miteinander zu arbeiten“. Das Manifest solle auf den Klinikstationen in Form von Plakaten aufgehängt werden, um den interprofessionellen Dialog zu befördern.
Unterschiedliche Kompetenzen respektieren
Ein wertschätzender Umgang, der unterschiedliche Aufgaben, Rollen und Kompetenzen respektiere und in gemeinsamer Versorgung zusammenführe, müsse Grundlage der Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflegekräften sein, betonte auch Anna Schmidt, Mitglied der Lenkungsgruppe der Jungen Pflege.
In ihrem Manifest fordern die jungen Ärzte und Pflegekräfte unter anderem gegenseitige Wertschätzung der beiden Professionen. Auch sollten Ärzte und Pflegekräfte offener miteinander kommunizieren, um Missverständnisse auszuräumen und Fehler in der Behandlung zu minimieren. Zu diesem Zweck sollten regelmäßige gemeinsame Besprechungen und Visiten stattfinden.
Gemeinsam aus Fehlern lernen
Auch Fortbildungen und Schulungen sollten interprofessionell abgehalten werden. „Gemeinsames Lernen erleichtert das gegenseitige Verständnis, und das Erlernte kann effektiver in den Alltag integriert werden“, heißt es dazu in dem Manifest.
Die Unterzeichner werben zudem dafür, „konstruktiv“ mit Fehlern umzugehen und gemeinsam daraus zu lernen. Nur in einer offenen Fehlerkultur würden Fehler auch gemeldet und aufgearbeitet. (hom)