Charité
Zeichen stehen auf Streik
BERLIN. Steht der Berliner Uniklinik Charité ein Pflegestreik ins Haus? Die Gewerkschaft verdi lässt ihre Mitglieder bis zum 5. Juni über einen unbefristeten Streik abstimmen.
Grund dafür sind die nach Ansicht der Gewerkschaft stockenden Verhandlungen über bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege.
Unter anderem geht es dabei um eine Mindestpersonalausstattung, die auch in der Bundespolitik wiederholt Thema war und im Rahmen der Krankenhausreform erneut diskutiert wird.
Der Vorstand von Deutschlands größter Uniklinik hat laut ver.di zuletzt Regelungen für die Intensivstationen und eine Aufstockung der sogenannten Nachtdienstverbünde angeboten. Das Angebot würde Gewerkschaftsangaben zufolge Verbesserungen für rund 700 Beschäftigte bringen.
Die Gewerkschaft klagt: "Der Charité-Vorstand bleibt auch nach zwei Jahren Verhandlungen ein Angebot schuldig, mit dem eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten erreicht werden kann."
Charité-Vorstand äußert Bedauern
Auch beim "Konsequenzenmanagement", also den Regelungen für den Fall, dass vereinbarte Personalvorgaben nicht eingehalten werden können, mache die Charité kein belastbares Angebot, kritisiert Verdi.
Der Charité-Vorstand äußerte Bedauern, dass die Gewerkschaft "trotz eines guten Verhandlungsangebots der Charité" den Weg einer Urabstimmung einschlägt und eine Auseinandersetzung anstrebe.
Die Frage von Personalquoten im Pflegebereich betreffe alle Krankenhäuser und sei deshalb ein gesamtgesellschaftliches Thema, das gesundheitspolitisch auf Bundesebene zu klären sei.
"Dazu gehören auch Fragen der Finanzierung, die derzeit nicht geregelt ist und Ausbildung der zusätzlichen Kräfte, die im geforderten Umfang auf dem Arbeitsmarkt momentan gar nicht zu finden sind", teilte die Charité auf Nachfrage mit. (ami)