NOx-Debatte

Pneumologen rügen Pneumologenvorstoß zu Feinstaub-Werten

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MÜNCHEN. Der Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner (BdP) weist die Gruppe Pneumologen um den Ex-Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP), Professor Dieter Köhler, zurück. Diese hatten Kritik an den aktuellen NOx-Grenzwerten geäußert. Es sei „verstörend , wenn Ärzte nicht eindeutig für saubere Luft für Patienten und Gesunde eintreten“, heißt es. Die geäußerten methodologischen Zweifel am gesundheitlichen Nutzen der aktuellen NOx-Grenzwerte repräsentierten „keineswegs die Meinung der deutschen Lungenärzte“, so der BdP weiter.

86 Prozent der 4000 Teilnehmer einer aktuellen BdP-Mitgliederbefragung stimmen laut BdP zu, dass eine Diskussion über die Methodik von Studien zur wissenschaftlichen Evidenz von Luftschadstoffen nicht zu einer Bagatellisierung der Auswirkungen von Luftverschmutzung führen dürfe. (maw)

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 28.01.201915:09 Uhr

"Wetten, dass"!

Die Umwelt-Messstationen nach einheitlichen europäischen Richtlinien niemals auch nur in der Nähe von Stahlwerken und anderen Industrieanlagen platziert werden dürfen:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/luftmessnetz-wo-wie-wird-gemessen

"Grundsatz der Luftqualitätsüberwachung
Grundprinzip der europäischen Richtlinie ist es, die Einhaltung der Grenzwerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit überall sicherzustellen. Ausgenommen von dieser Anforderung sind lediglich Bereiche, zu denen die Öffentlichkeit keinen Zugang hat (z.B. Autotunnel) und es keine festen Wohnunterkünfte gibt, Industriegelände und Fahrbahnen. Die Messstationen sind deshalb so aufzustellen, dass sie die höchsten Konzentrationen erfassen, denen die Bevölkerung ausgesetzt ist. Für Schadstoffe - wie z.B. Stickstoffdioxid - die überwiegend aus dem Verkehr stammen, wird diese Forderung mit Messstationen an viel befahrenen Straßen in Städten (so genannten verkehrsnahen Messstationen) erfüllt. Aus diesen Daten lässt sich durch einfache Abschätzungen auf die räumliche Ausdehnung der Belastung bzw. auf andere belastete Straßen schließen. Neben der Forderung, am Ort der höchsten Belastung zu messen, sollen zudem Konzentrationsdaten erhoben werden, die für die Exposition der Bevölkerung allgemein repräsentativ sind. Dies erfolgt an Messstationen in typischen städtischen Wohngebieten, so genannten städtischen Hintergrundmessstationen. (Anlage 3 A und B der 39. BImSchV)" ...

"Lage der Messstationen
Neben dem Grundprinzip, am Ort der höchsten Belastung zu messen, macht die Richtlinie konkrete Vorgaben zum Abstand verkehrsnaher Messstationen zur nächsten Kreuzung, zum Fahrbahnrand, zu Gebäuden, zu den Anströmungsbedingen und auch zur Höhe der Messeinlassöffnung (dort wird die zu untersuchende Luft angesaugt). Demnach soll eine verkehrsnahe Station z.B. nicht weiter als 10 Meter vom Fahrbahnrand und mindestens 25 Meter entfernt von einer verkehrsreichen Kreuzung aufgestellt werden. Zusätzlich müssen jedoch auch Störfaktoren (z.B. Bäume, Balkone), Sicherheit, Zugänglichkeit, Stromversorgung und Telefonleitungen, Sichtbarkeit der Messstation in der Umgebung, Sicherheit der Öffentlichkeit und des Betriebspersonals bei der Standortwahl berücksichtigt werden. (Anlage 3 C der 39. BImSchV)" ...

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Dr. Andreas Schnitzler 28.01.201904:15 Uhr

FREMDSCHÄMEN für diesen Unfug.

Machen wir doch mal eine überschlägige Probe aufs Exempel:

Jos Lelieveld (Mainz) hat laut ARD-Sendung "Monitor" (17.1.2019) auf der Basis "seriöser" Studien berechnet, dass jährlich rund 120.000 NICHTRAUCHER* (nach EIGENER Aussage: "genau so viele wie Raucher") am Feinstaub (etc.) sterben.

Von amtlich rund 800.000 Todesfällen jährlich in D bleiben zunächst einmal rund 600.000 Nichtraucher (Raucherquote ca. 25%).

Nun ist die Schadstoffbelastung in Innenräumen HÖHER als draussen (Umweltbundesamt, 2007), teilweise bis zu 25 mal (beim Kochen mit Gasherd bspw. 1000 µg/cbm?).

Angenommen, ein Nichtraucher hält sich durchschnittlich 4 Stunden täglich "draussen" auf, bleiben 20 Stunden "drinnen".

Dann muss also – "nach Adam Riese" – die Sterblichkeit von Nichtrauchern durch die Schadstoffbelastung "drinnen" schon aufgrund der ZEITLICHEN Exposition MINDESTENS fünfmal höher sein, also DEUTLICH ÜBER 600.000. PLUS 120.000 durch "draussen".

Somit stürben also MEHR Nichtraucher an der Schadstoffbelastung drinnen plus draußen, als es überhaupt Todesfälle bei Nichtrauchern INSGESAMT gibt.

Ketzerisch gefragt: Müssen demzufolge jährlich über hunderttausend Nichtraucher erst einmal WIEDERAUFERSTEHEN, damit allein die Quote an "Feinstaubtoten" erfüllt werden kann (von anderen Todesursachen erst gar nicht zu reden)?

"HOHE STANDARDS WISSENSCHAFTLICHER ARBEITEN" (Holger Schulz, Helmholtz Zentrum München). Ist klar.

Es ist wohl vielmehr VERSTÖREND, wenn (falls) sich Ärzte UNSERIÖS in Grundrechte von Mitmenschen einmischen.

Eine SACHGERECHTE Überprüfung des "Nichtraucherschutzes 2.0" ist offensichtlich DRINGEND angezeigt, bevor Menschen – falls zutreffend – nunmehr zu Unrecht "enteignet" bzw. an der "Reisefreiheit" gehindert werden.

Schlussendlich: FALLS IRGENDEWTAS an den Behauptungen richtig (zumindest relevant) WÄRE, stehen demnächst naturgemäß ALLE Verbrennungsprozesse auf dem Prüfstand. Benziner. Flugzeuge. Schiffe. Bis hin zu Heizungen.

"Die Geister, die ich rief...". Respice finem.

Dagegen: "Bagatellgrenze"? "Augenmaß"?


"HOHE STANDARDS WISSENSCHAFTLICHER ARBEITEN". Ist klar.

Wie formulierte Dieter Köhler noch gleich: »Es ist sehr wahrscheinlich, dass die wissenschaftlichen Daten, die zu diesen scheinbar hohen Todeszahlen fu¨hren, einen systematischen Fehler enthalten. Eine genauere Analyse der Daten zeigt, dass diese extrem einseitig interpretiert wurden, immer mit der Zielvorstellung, dass Feinstaub und NOx schädlich sein mu¨ssen.«


VIEL NAHELIEGENDER wäre hingegen folgende Deutung, die die Position Köhlers unterstützt:
========================================================================================

Jos Lelieveld hat schlicht und einfach "vergessen", die Raucher herauszurechnen. Tatsächlich hätte er also nur bekannte Zahlen berechnet, dass nämlich (angeblich) 120.000 RAUCHER am freiwilig inhalierten "Feinstaub" vorzeitig sterben. Damit erklären sich auch zwanglos die angegebenen 2,5 Jahre, die "jeder Bürger" vorzeitig versterben soll: 10 Jahre pro Raucher, deren Anteil 25% an der Bevölkerung beträgt, verteilt auf die Gesamtbevölkerung, macht rechnerisch 2,5 Jahre pro Person.

DANN ABER wäre ERNSTHAFT zu fragen, wie man denn auf die WAGHALSIGE IDEE kommt, bspw. die BAUERN derart massiv anzugehen.

Weiters: dann aber wären – nach der Toxikologie – lediglich 360 (120*3) NICHTRAUCHER betroffen, eine Zahl, die wenigstens ansatzweise mit den 3.301 "Passivrauchtoten" (unter Berücksichtigung einer nochmals deutlich geringeren Exposition) korrespondiert. Wohlgemerkt, alles nur BERECHNET und durch keinen einzigen Tatsachenbeweis untermauert, aber immerhin wenigstens stringent.

Wäre das aber einen fast viertelstündigen Fernsehauftritt wert gewesen?

Weiters: nach der Toxikologie MUSS ein Gift in tausendfacher Konzentration annähernd tausendmal mehr Schaden anrichten. Sollen wir jetzt also ernsthaft annehman, Raucher würden – pro Person – 2.500 Lebensj

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