Kommentar – Lockerung des Fernbehandlungsverbots
Ein starkes Signal
Die Glückwünsche von Gesundheitsminister Jens Spahn kamen prompt. Per SMS direkt in den Sitzungssaal. Sicherlich dürfte auch dem Minister ein Stein vom Herzen gefallen sein, dass die Ärzteschaft sich so eindeutig zu einer Mitarbeit und – das ist den Delegierten des Deutschen Ärztetages wichtig – zu einer Mitgestaltung der Digitalisierung entschieden hat.
Denn das haben die Erfahrungen mit der Gesundheitskarte gezeigt: Wenn die Akzeptanz auf der Versorgungsebene nicht da ist, kommt kein Minister mit seinen Digitalisierungsideen voran. Und ohne den Input aus den Praxen entstehen Lösungen, die so manches Mal am Versorgungsalltag vorbeischrammen.
Für die Ärzte hat das Votum für die Lockerung des geltenden Fernbehandlungsverbotes aber eine noch viel größere Dimension: Die Delegierten haben damit ein klares Zeichen für die Freiheit der ärztlichen Berufsausübung gesetzt. Sie schaffen ihren Kollegen draußen in den Praxen die Möglichkeit und Rechtssicherheit an der "Welt im Wandel", wie es Ärzte-Präsident Professor Frank Ulrich Montgomery in seiner Eröffnungsrede zum Ärztetag formulierte, aktiv teilzunehmen und eben nicht von einem Dr. Google abgehängt zu werden. Eine Entscheidung im Sinne des Patientenschutzes!