Triggerpunkt-Therapie lindert chronischen Rückenschmerz

Bei Rückenschmerzen finden sich oft tastbare Muskelverhärtungen. Oft hilft eine Stoßwellen-Therapie gegen die Triggerpunkte.

Veröffentlicht:

Bei Rücken-, Schulter- oder Nackenschmerzen finden sich häufig verdickte tastbare Muskelverhärtungen, die als Triggerpunkte die Beschwerden mit verursachen. "Wenn bei chronischen Rückenschmerzen ein Bandscheibenvorfall ausgeschlossen ist, dann habe ich im Rahmen der Schulmedizin nicht mehr viele Handlungsmöglichkeiten - ich kann Kortison spritzen und den Patienten zur Krankengymnastik schicken", sagt die Orthopädin Dr. Silke Helfmeyer aus Brannenburg in Bayern.

Ansätze für Stoßwellentherapie.

Ansätze für Stoßwellentherapie.

© Foto: Moisawww.fotolia.de

Sie bietet bei chronischen Rücken-, Schulter- oder Nackenschmerzen alternativ die Triggerpunkt-Stoßwellentherapie an und hat gute Erfahrungen damit gemacht. Sehr wirksam sei die Methode zudem bei Patienten mit Sportverletzungen, etwa bei Läufern oder Skifahrern, bei denen die Beschwerden zunächst auf einen Muskelfaserriss zurückgeführt worden waren, die sich dann aber als Muskelhärte herausgestellt haben.

Im Visier der Methode sind schmerzhafte verhärtete Muskelfaserregionen (Trigger), die die Beschwerden auslösen können. Solche Triggerpunkte entstehen durch Fehlhaltungen oder auch durch körperliche Belastungen. Bei der Stoßwellentherapie werden nun auf diese Triggerpunkte schnelle Schallwellen abgegeben, die das Muskelgewebe in Schwingung versetzen. Dadurch werden die Durchblutung verbessert und Entzündungsmediatoren abtransportiert. Bei einer Sitzung bekommen die Patienten auf fünf bis sechs Triggerpunkte mit dem Gerät je etwa 500 Impulse appliziert. Eine Behandlung dauert dabei 15 bis 20 Minuten.

Da die Therapie schmerzarm ist, kann auf eine Anästhesie verzichtet werden. "Bereits nach der ersten Behandlung sind die Schmerzen meist deutlich gelindert", ist die Erfahrung der Orthopädin. Für länger anhaltende Effekte sind in der Regel aber drei bis vier Sitzungen im Abstand von einer Woche nötig. Bestehen die Beschwerden schon sehr lange, könnten auch acht bis zehn Sitzungen nötig sein. Beginnt der Patient dann mit einem gezielten Muskeltraining, kann er das Problem oft auch ganz beheben.

Medica: Storz Medical, Halle 10 / E21

» Zur Sonderseite "Medica 2009" » Zum E-Paper "Medica aktuell"

Mehr zum Thema

Verbesserungsvorschläge auf dem Medica Econ Forum

Innovationsfonds: Der Weg in die Regelversorgung ist zu lang

Elektronische Patientenakte

Bisher kaum Widersprüche gegen die ePA für alle

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Erhöhtes Thromboserisiko

Fallbericht: Lungenembolie bei einem Hobby-Bergsteiger

Antibiotika bei Bindehautentzündung wenig wirksam

Was bei Kindern häufig eine infektiöse Konjunktivitis auslöst

Lesetipps
Ein Mettbrötchen

© juefraphoto / stock.adobe.com

Tödlicher Einzeller im Hirn

Fallbericht: Amöbenenzephalitis nach Verzehr von rohem Fleisch?

Ärztin misst bei einer Patientin den Blutdruck

© goodluz / stock.adobe.com

Unter 120 mmHg

Striktere Blutdruckkontrolle bei Diabetes wohl doch sinnvoll