Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH

Patientenzentrierte Therapien

Nationale regulatorische Rahmenbedingungen als Hemmschuh für innovative Versorgungskonzepte

Die Gesundheitsindustrie kann zu einer patientenzentrierten Versorgung durch innovative, immer stärker individualisierte Therapien beitragen. Die Politik macht das aber nicht immer einfach.

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Nationale regulatorische Rahmenbedingungen als Hemmschuh für innovative Versorgungskonzepte

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Die medizinische Forschung der letzten zwanzig Jahre ist in vielen Bereichen eine Erfolgsgeschichte: „In der Forschung geht es heute sehr viel um patientenzentrierte, präzisionsmedizinische Therapien. Da läuft einiges sehr gut“, sagte Dr. Ursula Kleine-Voßbeck, Medizinische Direktorin Neurowissenschaften, Infektiologie, pulmonale arterielle Hypertonie, Rare Diseases und Value Optimizer bei Janssen Deutschland. Eine andere Frage sei, wie viele der innovativen Therapien und modernen Versorgungsansätze in welcher Geschwindigkeit bei Patientinnen und Patienten ankämen.

Hier sieht Kleine-Voßbeck Verbesserungsbedarf. Versorgungsszenarien, die im Innovationsfonds getestet werden, würden beispielsweise auch dann oft nicht in die Versorgung übertragen, wenn die Evaluation positiv ausfalle. Gerade die interdisziplinäre, digital gestützte Versorgung, wie sie unter anderem in der Neurologie dringend benötigt werden, habe es im deutschen Gesundheitswesen schwer. Während rein ärztliche, interdisziplinäre Fallkonferenzen vielerorts funktionierten, kämen berufsgruppenübergreifende Konzepte oft nur mühsam voran. Als Anregung empfahl Kleine-Voßbeck einen Blick in die Schweiz, wo Praxen gemeinsam von Ärzten und Pflegenden geführt werden können.

Nicht nur denen, die innovative Versorgungskonzepte umsetzen wollen, auch denen, die innovative Therapien herstellen wollen, mache es das deutsche Gesundheitswesen zunehmend schwer, sagte Dr. Holger Bartz, Geschäftsführer Medical & Scientific Affairs bei Janssen Deutschland. Wenn Innovationen zügig zu Patient oder Patientin kommen sollen, dann sei dafür ein stabiles nationales regulatorisches Rahmenwerk nötig, auf das die Hersteller sich verlassen könnten.

An dieser Stabilität hapere es derzeit, so Bartz. Insbesondere das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) habe für die Industrie weitreichendere Folgen, als viele dächten. So sei klinische Forschung in Deutschland schon länger schwierig, was bisher aber dadurch kompensiert wurde, dass Therapien im internationalen Vergleich sehr früh in die Erstattung kamen und damit für Patientinnen und Patienten zugänglich wurden. Durch Veränderungen des AMNOG-Prozesses sowie neue Zwangsrabatte sei das jetzt nicht mehr ohne weiteres zu gewährleisten. Bartz empfahl, sich auf die Zeit der Pandemie zurückzubesinnen, als es Behörden, Industrie und Gesundheitssystemen gemeinsam gelungen sei, Innovation in nie gekannter Geschwindigkeit zur Verfügung zu stellen: „Wenn wir heute mehr von dieser Geisteshaltung im System hätten, dann wäre viel gewonnen.“

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