Statistisches Bundesamt

Auch 2022 weniger drogenbedingte Krankenhauseinweisungen

Rund 17.200 Menschen wurden im Jahr 2022 nach dem Konsum illegaler Drogen stationär behandelt. Seit 2016 geht die Zahl drogenbedingter Klinikaufenthalte kontinuierlich zurück, meldet das Statistische Bundesamt.

Veröffentlicht:
Heroinkonsum führte 2022 in vielen Fällen zu Krankenhauseinweisungen.

Heroinkonsum führte 2022 in vielen Fällen zu Krankenhauseinweisungen.

© Artem Furman / stock.adobe.com

Wiesbaden. Rund 17.200 Menschen wurden nach dem Konsum illegaler Drogen im Jahr 2022 stationär im Krankenhaus behandelt. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag in Wiesbaden mit. Damit lag die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Drogenmissbrauchs 17 Prozent unter dem Höchstwert von fast 20.800 Fällen im Jahr 2016 und ist seitdem kontinuierlich gesunken.

Binnen 20 Jahren ist die Zahl stationärer Behandlungsfälle wegen Drogenmissbrauchs jedoch um 81 Prozent gestiegen (2002: 9.500 Fälle). Die Daten beziehen sich auf akute Intoxikationen und Vergiftungen durch illegale Substanzen wie etwa Heroin, Kokain oder LSD. Krankenhausbehandlungen infolge von Cannabis-, Tabak- oder Alkoholkonsum zählen nicht dazu.

Fast immer akute Rauschzustände

Zwei Drittel (66 Prozent) der wegen Drogenmissbrauchs stationär behandelten Patientinnen und Patienten waren männlich, ein Drittel (34 Prozent) weiblich. Mehr als die Hälfte der Behandelten (55 Prozent) war im Alter von 18 bis 39 Jahren, 8 Prozent waren jünger als 18 Jahre.

In der Krankenhausstatistik wird zwischen Vergiftungen einerseits und akuten Intoxikationen (akutem Rausch) andererseits unterschieden. Letztere zählen zu den psychischen Störungen und Verhaltensstörungen und waren in 95 Prozent der Behandlungsfälle (16.300) wegen Drogenmissbrauchs die Ursache. Dagegen ließen sich knapp 900 oder 5 Prozent Fälle auf eine Vergiftung durch illegale Substanzen zurückzuführen.

Mehr drogenbedingte Unfälle im Straßenverkehr

Auch im Straßenverkehr kommen Menschen infolge von Drogenkonsum zu Schaden. Im Jahr 2022 erfasste die Polizei laut Destatis gut 2.700 Unfälle mit Personenschaden unter dem Einfluss illegaler Drogen, rund 3.800 Menschen wurden dabei verletzt oder getötet. Die Zahl der Unfälle hat sich binnen 20 Jahren mehr als verdoppelt: Im Jahr 2002 hatte die Polizei noch knapp 1.300 Unfälle unter dem Einfluss illegaler Drogen mit 1.900 Verletzten oder Getöteten erfasst.

Hierzu zählen auch Unfälle unter dem Einfluss von Cannabis, dessen Konsum erst 2024 legalisiert wurde. Zum Vergleich: 2022 registrierte die Polizei 16.800 Alkoholunfälle mit Personenschaden und damit gut sechsmal so viele Unfälle unter Alkoholeinfluss wie unter dem Einfluss illegaler Drogen. Insgesamt verzeichnete die Polizei 2022 rund 290 000 Unfälle mit Personenschaden. (kaha)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kolumne „Aufgerollt“ – No. 30

Gute Drogen, schlechte Drogen

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Was tun, wenn der Therapieplatz auf sich warten lässt?

© portishead1 | Getty Images (Symbolbild mit Fotomodell)

Depressionen bei Kindern

Was tun, wenn der Therapieplatz auf sich warten lässt?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Diagnostik: Frühjahrsmüde oder doch schon eine Depression?

© LuckyBusiness | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Ständig müde

Diagnostik: Frühjahrsmüde oder doch schon eine Depression?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Wissen rund um Depression jetzt auch auf medbee

© Bayer Vital GmbH

Die Springer Medizin App

Wissen rund um Depression jetzt auch auf medbee

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Abb. 1: Primäre Endpunkte LPS und WASO der Zulassungsstudien

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [7]

Chronische Insomnie

Langfristig besser schlafen mit Daridorexant

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Idorsia Pharmaceuticals Germany GmbH,
Schübe und Krankheitsprogression kontrollieren – unter Erhalt der Immunkompetenz

© Hank Grebe / stock.adobe.com

Schubförmige Multiple Sklerose in ZNS und Peripherie behandeln

Schübe und Krankheitsprogression kontrollieren – unter Erhalt der Immunkompetenz

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Merck Healthcare Germany GmbH, Weiterstadt
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Viele gesunde Lebnesmittel, darunter Gemüse, Lachs und Sesam, liegen auf einem Tisch.

© aamulya / stock.adobe.com

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Moderne Grafik eines Gehirns und eines Darms nebeneinander. Der Hintergrund ist mehrfarbig.

© KI-generiert watz / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Ein Modell eines Herzens steht auf einem Tisch.

© Jonima / stock.adobe.com (Generi

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg