Vorhofflimmern

Auch stumme Hirninfarkte häufiger

Vorhofflimmern ist nicht nur ein Risikofaktor für symptomatische Schlaganfälle. Die Patienten erleiden auch mehr stumme Hirninfarkte.

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BOSTON. Vorhofflimmern-Patienten haben ein erhöhtes Risiko für kognitive Beeinträchtigungen. Da dieses Risiko unabhängig von einem Schlaganfall in der Anamnese und von prädisponierenden Begleiterkrankungen besteht, muss es andere Ursachen dafür geben.

Eine davon könnte die Existenz stummer Hirninfarkte sein. Die Wahrscheinlichkeit eines asymptomatischen Hirninfarkts ist bei der Rhythmusstörung nämlich mehr als verdoppelt, wie Ärzte des Massachusetts General Hospital in Boston in einer Metaanalyse herausgefunden haben (Ann Intern Med 2014; 161: 650).

Die Risikoabschätzung basiert auf neun Studien, in fünf war per MRT, in vier per CT nach stummen Hirninfarkten gesucht worden. An den Studien waren 4407 Patienten ohne symptomatischen Insult beteiligt, darunter 505 mit Vorhofflimmern.

Durch die Bildgebung wurden bei 45,5 Prozent der Erkrankten stille Hirninfarkte entdeckt; von den Probanden ohne Rhythmusstörung hatten nur 15,6 Prozent entsprechende Befunde. Damit war die Wahrscheinlichkeit für einen stummen Hirninfarkt bei Vorhofflimmern-Patienten rund 2,6-mal so hoch.

Ob das Vorhofflimmern paroxysmal oder persistierend war, machte dabei keinen Unterschied. Ob durch eine Antikoagulation nicht nur Schlaganfälle, sondern auch stumme Infarkte verhindert werden können, sei noch unklar, so die Studienautoren um Dr. Shadi Kalantarian. (bs)

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Vorhofflimmern: Antikoagulation vor Schlaganfall von Vorteil

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