"Bei Grippe-Pandemie müssen viele Menschen beatmet werden"

BERLIN (gvg). Eine Ergänzung zu dem kürzlich vorgestellten "Nationalen Pandemieplan" hat die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie ins Gespräch gebracht. Um den bei einer Grippe-Epidemie zu erwartenden Ansturm von Menschen mit Luftnot zu bewältigen, sollten Kliniken Geräte zur nicht-invasiven Beatmung vorrätig halten.

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"In der kritischen Phase einer Influenza-Pandemie ist damit zu rechnen, daß jedes Krankenhaus pro Woche mit 50 bis 300 Patienten konfrontiert wird, die stationär aufgenommen werden müssen", sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP), Professor Dieter Köhler aus Schmallenberg. Wegen der bei der schweren Influenza häufigen Virus-Pneumonie benötigten viele davon eine Beatmung (wie kurz berichtet). "Dies ist mit den jetzigen Intensivstationen in keiner Weise zu leisten", so Köhler auf dem Pneumologen-Kongreß in Berlin.

Wegen solcher Schätzungen hat die DGP eine Empfehlung zur Behandlung von Patienten mit respiratorischen Komplikationen bei einer Virus-Pneumonie erstellt, bei der die nicht-invasive Beatmung im Vordergrund steht. Diese Empfehlung für Kliniken soll dem Pandemieplan nach Absprache mit dem für den Plan zuständigen Robert-Koch-Institut angehängt werden.

Für die Umsetzung der Empfehlung schlägt die DGP vor, in Krankenhäusern zusätzlich zur Ausstattung der Intensivstationen Geräte für die nicht-invasive Beatmung auf peripheren Stationen zu bevorraten. Das Stations-Personal sollte dann geschult werden, um die Geräte einsetzen zu können.

Solche Geräte, die sonst vor allem zur Heimbeatmung bei chronisch Lungenkranken eingesetzt werden, existierten in großer Zahl in den Lagern von Krankenkassen und Medizinprodukteherstellern, so Köhler. Oft handele es sich zwar um alte Modelle, die normalerweise verschrottet würden. Nach einer Instandsetzung könnten sie aber im Notfalleinsatz während einer Pandemie noch wertvolle Dienste leisten, wie der Lungenexperte betonte.

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