Kommentar zur Menopause-Studie
Beschwerden dauern Jahre
Wenn ein Leiden seit alters die Hälfte der Menschheit bedroht, möchte man annehmen, die Forschung habe es längst korrekt beschrieben.
Soweit sich diese Annahme allerdings auf die Wechseljahresbeschwerden der weiblichen Menschheitshälfte bezieht, geht sie in die Irre. Denn nicht einmal darüber, wie lange die Symptome im Durchschnitt anhalten, ist sich die Fachwelt bisher einig.
Nicht lange her, da hieß es, spätestens nach zwei Jahren seien die Hitzewallungen in den meisten Fällen vorbei. Weit gefehlt, wie eine aktuelle Studie zeigt.
Danach haben mehr als 50 Prozent der Frauen im Schnitt über sieben Jahre lang mit häufigen vasomotorischen Beschwerden zu kämpfen. Sofern die Symptome bereits perimenopausal einsetzen, halten sie im Mittel fast zwölf Jahre an.
Mit Hormonen lässt sich den Unbilden der Wechseljahre zwar beikommen. Doch ihr Nebenwirkungsprofil erlaubt nur den Einsatz in geringstmöglicher Dosis über kürzestmögliche Dauer.
Für jahrelange Beschwerden sind sie eine riskante Option. Anzunehmen, es gebe viele bestens erforschte Alternativen, wäre freilich gleichfalls irrig.
Daher bleibt vorerst abzuwarten, ob sich die Hoffnungen erfüllen, die derzeit in dieser Indikation auf Serotonin-Wiederaufnahmehemmern ruhen.
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