Blasmusik: Stress fürs Zwerchfell
Bei Blasmusikern wird das Zwerchfell häufig über Gebühr beansprucht - Folgen können Reflux und Regurgitation sein.
Veröffentlicht:WIESBADEN. Rauchen, Alkohol, starkes Übergewicht und fettreiches Essen - in diese Aufzählung der bereits bekannten Verdächtigen für eine Refluxösophagitis kann sich jetzt auch noch die Blasmusik einreihen.
Das legt zumindest eine italienische Studie (Aliment Pharmacol Ther 2010; 31: 593) nahe, die Professor Stephan Miehlke beim GastroUpdate in Wiesbaden vorstellte. In der Studie wurden 1083 Musiker aus 21 italienischen Orchestern nach Refluxsymptomen in den vergangenen Jahren und nach Lifestylefaktoren befragt.
414 Musiker spielten ein Blasinstrument wie Flöte, Saxophon oder Klarinette. Bei den 669 anderen Musikern handelte es sich um Streicher, Trommler oder Klavierspieler.
Es zeigte sich, dass die Blasmusiker im Vergleich zu den anderen Musikern häufiger unter Sodbrennen litten (41 Prozent versus 33 Prozent). Auch gaben die Blasmusiker häufiger Regurgitation an (26 Prozent versus 21 Prozent).
Im Gegenzug litten die Blasmusiker seltener an Übelkeit, epigastrischen Schmerzen oder Husten. Ohne Einfluss war dabei die Dauer der Berufspraxis, und die wöchentliche Zeit, die zum Üben aufgewendet wurde. Vermutet wird, dass das berufsmäßige Spielen von Blasinstrumenten einen diaphragmalen Stress ausübt, und somit das Risiko für Refluxsymptome erhöht.