Bremer Forscher

Schutz vor Corona-Infektion? „Kaffeetrinken ist plausibel“

Kann Kaffee-Konsum vor einer Corona-Infektion schützen? Wissenschaftler der privaten Bremer Jacobs University konnten im Labor die hemmende Wirkung der 5-Caffeoylchinasäure auf die Bindungsfähigkeit des Spike-Proteins nachweisen.

Veröffentlicht:
Eine chemische Verbindung des Kaffees könnte die Interaktion zwischen dem Spike-Protein des Coronavirus und dem ACE-2-Rezeptor der menschlichen Zellen hemmen, vermuten Wissenschaftler.

Eine chemische Verbindung des Kaffees könnte die Interaktion zwischen dem Spike-Protein des Coronavirus und dem ACE-2-Rezeptor der menschlichen Zellen hemmen, vermuten Wissenschaftler.

© Farknot Architect / stock.adobe.com

Bremen. A coffee a day … Kann regelmäßiger Kaffee-Konsum COVID-19-Infektionen verhindern? Wissenschaftler der Bremer Jacobs University haben eine chemische Verbindung des Kaffees in Verdacht, die Interaktion zwischen dem Spike-Protein des Coronavirus und dem ACE-2-Rezeptor der menschlichen Zellen zu hemmen. Das teilte die Jacobs Universität am Montag mit.

Was praktisch noch nicht nachgewiesen ist, sei „aus Sicht der chemischen und biochemischen Forschung plausibel und sogar wahrscheinlich“, so das Team um den Chemiker Professor Dr. Nikolai Kuhnert. Es konnte im Labor die hemmende Wirkung der 5-Caffeoylchinasäure (Chlorogensäure) des Kaffees nachweisen (Food Funct., 2022,13, 8038-8046).

Könnte Kaffee also vor der Infektion schützen? „Eine reguläre Tasse Filterkaffee – im Laborsetting umfasst sie exakt 200 Milliliter – enthält etwa 100 Milligramm der 5-Caffeoylchinasäure“, erklären die Forscher per Pressemitteilung.

Studien erforderlich

„Versuche im Labor zeigten, dass 5-Caffeoylchinasäure in dieser Konzentration hoch genug ist, um das Andocken des Spike-Proteins an den ACE-2-Rezeptor – und so auch den Infektionsprozess – zu hemmen. Um diesen Vorgang auch für die Praxis und damit für unseren Alltag zu belegen, bedürfe es weiterer Studien.

Unklar auch, wie lange die hemmende Wirkung anhält. „Als Chemiker:innen können wir für die Praxis zwar nicht beantworten, ob Kaffeetrinken wirklich als vorbeugende Maßnahme zum Infektionsschutz dienen könnte. Aber wir können sagen, es ist plausibel“, so Kuhnert.

In einem nächsten Schritt würden die Erkenntnisse nun an Forschende aus der Psychologie sowie der Sozialwissenschaft übermittelt, hieß es: „Durch epidemiologische Studien könnte man etwa feststellen, ob sich regelmäßige Kaffeetrinker:innen häufiger oder seltener mit Corona infizieren“, so Kuhnert. (cben)

Lesen sie auch
Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Metaanalyse von 94 Studien

Ein Viertel der Long-COVID-Kranken hat Depressionen

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Viele gesunde Lebnesmittel, darunter Gemüse, Lachs und Sesam, liegen auf einem Tisch.

© aamulya / stock.adobe.com

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Moderne Grafik eines Gehirns und eines Darms nebeneinander. Der Hintergrund ist mehrfarbig.

© KI-generiert watz / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Ein Modell eines Herzens steht auf einem Tisch.

© Jonima / stock.adobe.com (Generi

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg