Ein Vorhaben mit vielen Hindernissen

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Im großen und ganzen wird beim Klonen zu Forschungszwecken, auch als therapeutisches Klonen bezeichnet, das Verfahren genutzt, mit dem der Schotte Dr. Ian Wilmut 1996 auch das Klonschaf Dolly geschaffen hat.

Ziel dieser Form des Klonens ist es schließlich, aus den entstandenen embryonalen Stammzellen zum Beispiel insulinproduzierende Zellen zu züchten, wie es die erste Arbeitsgruppe in Europa - Dr. Miodrag Stojkovic von der Universität von Newcastle und seine Kollegen - vorhaben.

Mit den Insulin ausschüttenden Zellen sollen dann eines Tages jene diabetischen Patienten, denen jeweils der Kern einer Körperzelle für das Klonen entnommen worden war, behandelt werden. Die Patienten bekämen eigenes Gewebe implantiert, das nicht abgestoßen wird, so die Hoffnung der Forscher. Mit adulten Stammzellen lasse sich das Vorhaben wegen der eingeschränkten Verwandlungsfähigkeit nicht realisieren.

Das Vorhaben der britischen Forscher klingt einfach, ist es allerdings wahrscheinlich nicht. Denn noch gibt es kaum Erfahrung mit diesem Verfahren. Der erste Versuch, menschliche embryonale Stammzellen durch Klonen herzustellen - im Februar von südkoreanischen und US-Forschern veröffentlicht -, erforderte für eine einzige geklonte embryonale menschliche Stammzelle 242 Eizellen von 16 Spenderinnen.

Im dann folgenden Schritt des therapeutischen Klonens kann es ebenfalls Schwierigkeiten geben. Denn die Wissenschaftler müssen herausfinden, wie es möglich ist, in der Kulturschale verläßlich die geklonten embryonalen Stammzellen in das gewünschte Gewebe, zum Beispiel in Beta-Zellen des Pankreas oder bestimmte Nervenzellen, zu verwandeln. Zudem muß zuvor ausgeschlossen werden, daß sich das entstandene Gewebe in Tumoren entwickelt. Nicht zuletzt die Quelle für die zu verwendenden Eizellen muß geklärt werden. (ple)

Lesen Sie dazu auch: Größtes Therapie-Potential wird von embryonalen Stammzellen erwartet

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