Marburger Bund

„Ergebnisse klinischer Studien müssen transparent sein“

Der Marburger Bund kritisiert die Veröffentlichungspraxis deutscher Universitäten. Diese kämen ihrer Verpflichtung zur Transparenz nur unzureichend nach.

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Berlin. Der Marburger Bund (MB) hat die Universitäten zu einem offeneren Umgang mit klinischen Studien aufgerufen.

„Die Ergebnisse klinischer Forschung müssen öffentlich zugänglich sein. Es ist völlig inakzeptabel, wenn Universitäten dieser Verpflichtung zur Transparenz nur unzureichend nachkommen“, kritisierte die 1. Vorsitzende des MB, Dr. Susanne Johna, am Freitag in Berlin.

Johna sprach von einer mangelnden Bereitschaft medizinischer Hochschulen, die Ergebnisse aus klinischen Studien „zeitgerecht“ in der dafür vorgesehenen EU-Datenbank „EudraCT“ zu veröffentlichen.

Mehr als 90 Prozent nicht hinterlegt

Der MB verweist in diesem Zusammenhang auf eine Untersuchung der Organisationen Transparimed und Buko Pharma-Kampagne. Diese habe ergeben, dass die Ergebnisse von 445 klinischen Studien (93,3 Prozent) deutscher Universitäten auch ein Jahr nach Abschluss der Forschungen nicht in der öffentlich zugänglichen EU-Datenbank hinterlegt gewesen seien.

„Jede neue Erkenntnis aus klinischen Studien kann veränderte Behandlungskonzepte nach sich ziehen und bisherige Gewissheiten infrage stellen“, betonte Johna.

Die Studien dienten letztlich dem Ziel, Qualität und Sicherheit der Patientenversorgung zu verbessern. Ihre Ergebnisse müssten daher vollständig in den Datenbanken der Zulassungsbehörden auf europäischer und deutscher Ebene frei zugänglich sein.

„Auch wenn eine Studie abgebrochen wurde, müssen die Gründe dafür bekannt sein“, so Johna. (hom)

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