Ebola

Erste Erfolge bei Impftests in den USA

Hoffnung im Kampf gegen Ebola: In den USA liegen erste Ergebnisse zur Verträglichkeit eines möglichen neuen Impfstoffes vor. Vor einer Zulassung müssen allerdings noch weit mehr Testreihen folgen.

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Bei den Impftests in den USA gibt es erste Erfolge.

Bei den Impftests in den USA gibt es erste Erfolge.

© sharryfoto / fotolia.com

WASHINGTON. In den USA ist ein Test eines neuen Ebola-Impfstoffes an Menschen vielversprechend angelaufen. Dies teilten die an der Studie beteiligten Forscher mit.

Die 20 Probanden hätten "cAd3-EBO" gut vertragen, ihr Immunsystem habe gut reagiert, schrieben die Wissenschaftler in der Online-Ausgabe des "New England Journal of Medicine".

Sicherheitsbedenken hätten sich in den ersten vier Wochen der kleinen Testreihe nicht ergeben.

Das Mittel namens "cAd3-EBO" war vom US-Institut für Allergien und ansteckende Krankheiten (NIAID) gemeinsam mit dem Pharmahersteller GlaxoSmithKline entwickelt worden. Es basiert auf einem abgeschwächten Schimpansen-Virus.

Bei Affen Schutz vor Ebola nachgewiesen

In Versuchen mit Affen schützte es die Tiere gut vor einer Ebola-Infektion. Bei der Phase-I-Studie wird nun zunächst geprüft, ob der Impfstoff für Menschen verträglich ist.

Erst wenn sich dies auch im Endergebnis bestätigt, können Studien zur Wirksamkeit beim Menschen folgen.

Die Phase-I-Untersuchungen nahe der Hauptstadt Washington werden an 20 gesunden Erwachsenen zwischen 18 und 50 Jahren vorgenommen. Zehn von ihnen erhielten eine niedrige Dosis, zehn eine höhere.

Alle Probanden entwickelten innerhalb von vier Wochen nach der Impfung Antikörper.

Keine Gefahr, an Ebola zu erkranken

Die Reaktion sei in der Testgruppe, die eine höhere Dosis erhalten hatte, stärker gewesen. Mit dem Ebola-Virus selbst kommen die Teilnehmer nicht in Kontakt, für sie besteht lediglich die Gefahr, den Impfstoff nicht gut zu vertragen.

In mehreren Ländern weltweit beginnen derzeit Tests mit möglichen Ebola-Impfstoffen oder werden gerade vorbereitet. In abgewandelter Form wird "VRC 207" parallel noch in der Schweiz, Großbritannien, Mali und Uganda auf seine Sicherheit getestet.

Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) laufen Tests mit "rVSV-ZEBOV". Dieses in Kanada entwickelte Mittel besteht ebenfalls aus einem Trägervirus, dem ein Baustein des Ebola-Virus zugefügt ist.

Daneben sollen bald nicht-zugelassene Medikamente systematisch an Patienten erprobt werden. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) will ab Anfang Dezember die Wirkstoffe "Brincidofovir" und "Favipiravir" an Freiwilligen in Guinea testen.

"Favipiravir" stammt aus Japan und wird beim Menschen gegen Grippe eingesetzt. Es hemmt das Enzym Polymerase, das viele Viren zur Vermehrung brauchen - Grippeviren ebenso wie der zu den Filoviren zählende Ebola-Erreger. "Brincidofovir", das aus den USA kommt, wurde bereits einzelnen Ebola-Infizierten verabreicht.

Bei manchen Medikamenten Probleme

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) führt eine Liste mit potenziell einsetzbaren Wirkstoffen und Therapien. Allerdings gibt es bei manchen davon Probleme: Die Medikamente "ZMapp" - ein Mix aus drei Antikörpern - und "TKM-Ebola" lassen sich derzeit nicht in den nötigen Mengen herstellen.

So werden die "ZMapp"-Antikörper von gentechnisch veränderten Tabakpflanzen produziert. Für andere Medikamente, die ausreichend vorhanden wären, fehlen aussagekräftige Daten. 

In Sierra Leone schließen die Läden

Unterdessen hat Sierra Leone zur Eindämmung der Ebola-Epidemie eine dreitätige Schließung aller Geschäfte und Märkte in der Hauptstadt Freetown angeordnet. Von Freitag bis Sonntag sollen lediglich Apotheken geöffnet bleiben, sagte der Bürgermeister der Stadt, Sam Franklyn Gibson.

Er rief die Bevölkerung zudem dazu auf, langärmlige Kleidung zu tragen und Körperkontakt mit anderen Menschen weitmöglichst zu vermeiden.

"Das wird dabei helfen, die Möglichkeit einer Übertragung des Virus durch den Kontakt mit dem Schweiß anderer Menschen zu reduzieren."

Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern weltweit. Es löst hämorrhagisches - mit Blutungen einhergehendes - Fieber aus.

Je nach Virustyp sterben daran nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis zu 90 Prozent der Infizierten.n.

Ein Heilmittel gibt es bisher nicht, auch keinen zugelassenen Impfstoff. Von dem derzeitigen Ausbruch mit bereits etlichen Tausend Toten sind vor allem die westafrikanischen Staaten Sierra Leone, Guinea und Liberia betroffen. (dpa)

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