Fatales Duo: Herzinfarkt und schwere Depression

NEW YORK (mut). Schwere Depressionen nach einem Herzinfarkt sind ein Alarmzeichen: Bekommen Ärzte das Stimmungstief nicht rasch in den Griff, schmälert dies die Lebenserwartung der Patienten.

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Auf Herzinfarkt folgt oft ein Stimmungstief.

Auf Herzinfarkt folgt oft ein Stimmungstief.

© Foto: E. Rawald www.fotolia.de

Auf den Herzinfarkt folgt oft die Depression: Etwa jeder fünfte Infarktpatient erkrankt innerhalb weniger Wochen nach dem Ereignis, und diese Patienten haben bekanntlich ein deutlich höheres Risiko, in den folgenden Monaten zu sterben, als Infarktpatienten ohne Depression. Eine neue Studie zeigt nun, dass eine Depression nach einem Herzinfarkt auch langfristig die Lebenserwartung senkt - vor allem bei lang anhaltender und schwerer Depression.

An der Studie SADHART hatten 369 depressive Herzinfarkt-Patienten teilgenommen. Sie wurden sechs Monate lang mit Sertralin oder Placebo behandelt und insgesamt knapp sieben Jahre lang weiter untersucht (Arch Gen Psych 1022, 2009, 66).

In dieser Zeit starben 20 Prozent der Patienten. Bei Patienten, die nach dem Infarkt eine relativ schwere Depression hatten (HAMD-Wert über 18), starben 26 Prozent, das waren mehr als doppelt so viele wie mit leichter Depression (11,6 Prozent). Noch stärker hing die Sterberate jedoch vom antidepressiven Therapieerfolg ab: Ging die Depression rasch zurück - unabhängig, ob mit Placebo oder Sertralin - starben innerhalb von sieben Jahren nur 15,6 Prozent, persistierte sie im Therapiezeitraum von sechs Monaten, waren es 28,4 Prozent.

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