PAVK
Frauen holen immer weiter auf
MANNHEIM. Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) ist keine Männerkrankheit mehr. Bei den Über-70-Jährigen sind Frauen sogar in der Überzahl.
Sie erkranken zwar im Mittel fünf Jahre später an PAVK als Männer, aber im Alter von über 70 Jahren sind 15 Prozent der Seniorinnen und 13,7 Prozent der Senioren betroffen, berichtete Dr. Eva Freisinger von der angiologischen Universitätsklinik in Münster.
Das Mortalitätsrisiko ist bei PAVK-Patienten beiderlei Geschlechts gleichermaßen zwei bis drei Mal höher als bei nicht von PAVK.Betroffenen.
"Es korreliert dabei schlecht mit den Symptomen, aber gut mit dem Knöchel-Arm-Index (ABI)", betonte Freisinger beim Internistenkongress. Der ABI sei mit einem Cut-off-Wert von 0,9 für beide Geschlechter gut für das Screening geeignet.
Frauen sind häufiger asymptomatisch und die Diagnose wird meist erst in einem fortgeschritteneren Stadium gestellt als bei Männern. Ein Claudicatio intermittens berichten Männer häufiger, Schmerz in Ruhe und Bewegung dagegen eher Frauen.
Bei einer Revaskularisierung gibt es Hinweise auf eine gleich gute Erfolgsquote, aber mehr Komplikationen bei Frauen - möglicherweise aufgrund des geringere Gefäßdurchmessers.
Ein großes Versorgungsdefizit herrscht immer noch bei Diagnose und Therapie vor einer Amputation - bei Männern und erst recht bei Frauen.
Nach einer Analyse der Daten der Barmer GEK waren 35 Prozent der Männer und 39,1 Prozent der Frauen in den zwei Jahren vor einer Amputation weder einer invasiven Diagnostik noch einer Revaskularisierung unterzogen worden. (fk)