HPV-Screening ist sensitiver als der Pap-Test
WIEN (hub). Die zytologische Untersuchung von Schleimhautabstrichen aus der Zervix (Pap-Test) hat im Vergleich zum DNA-Test auf humane Papilloma-Viren (HPV) deutliche Nachteile: Zum einen sei ein häufiges Screening nötig, zudem sei die Zahl erforderlicher Nachuntersuchungen hoch, sagte Professor Malte Schutz, Virologe bei Roche Pharma. Vor allem aber sei die Sensitivität des Pap-Tests deutlich geringer.
So habe etwa eine Studie ergeben, dass der HPV-Test zervikale intraepitheliale Neoplasien vom Grad 2 plus (CIN2+), also Krebsvorstufen, mit 96-prozentiger Sicherheit erkennt, der Papanicolau-Test aber nur zu 53 Prozent. Auch die ATHENA*-Studie mit über 47 000 Frauen kommt zu solchen Ergebnissen: Eine von zehn Frauen mit positivem DNA-Test auf HPV-16 und -18 hatte die Vorform eines Zervixkarzinoms, obwohl der Pap-Test negativ war.
Die Bedeutung des DNA-Tests machte Schutz beim Roche-Symposium "Infectious Diseases 2010" an zwei weiteren Zahlen klar: Frauen mit positivem Test auf HPV-16 und -18 haben ein 33 Prozent höheres Risiko, ein CIN2 zu entwickeln und ein 56 Prozent höheres CIN3-Risiko, verglichen mit HPV-negativen Frauen. Auch das ist ein Ergebnis der ATHENA-Studie.
*ATHENA = Addressing THE Need for Advanced HPV Diagnostics; Zulassungsstudie für das Screening mit dem cobas 4800 HPV-Test
Lesen Sie dazu auch: Wie steuert das virale Oberflächenantigen die Therapie bei Hepatitis B Die Heilungschancen bei Hepatitis C steigen Nur für Fachkreise: Systeme für Tests auf Antikörper und Virus-Genome HPV-Screening ist sensitiver als der Pap-Test Die HCV-Prävalenz ist regional sehr verschieden