Kommentar
Handeln statt zuschauen
Die moderne Arbeitswelt macht krank - die Anforderungen sind gestiegen, die Konkurrenz unter den Kollegen wird härter, immer mehr neue Technologie überfordert, ständige Erreichbarkeit nimmt die Erholung.
Viele Menschen werden damit nicht mehr fertig und lassen sich krankschreiben. Die Angst vor Stigmatisierung bei Depression oder Burn-out treibt viele dazu, sich erst sehr spät zur Krankheit zu bekennen.
Die Erkrankung des Einzelnen sollte nicht nur das engste Umfeld interessieren, sondern die ganze Gesellschaft. Denn die Kosten für das Gesundheitssystem steigen seit Jahren, Fehlzeiten haben enorme Auswirkungen auf die Volkswirtschaft.
Burn-out und Depression müssen also als Erkrankung ernster genommen werden - aber nicht erst, wenn die Arbeitnehmer bereits krank sind.
Vielmehr muss präventiv gehandelt werden - doch wenn auch die Bundesregierung, wie jetzt wieder in einer Antwort auf eine Anfrage der Linken geschehen, keinen Handlungsbedarf sieht, werden sich auch Arbeitgeber kaum um die psychische Gesundheit kümmern.
Appelle der Bundesregierung, Betriebe könnten mit eigenen Strategien für ihre Mitarbeiter bereits jetzt aktiv werden, verhallen so - ungehört.
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