Hygieneärzte kritisieren: Zu viele Desinfektionsspender

NEUMÜNSTER (di). Hygienefachkräfte in Schleswig-Holstein kritisieren eine zum Teil überflüssige Ausstattung öffentlicher Einrichtungen mit Desinfektionsspendern. Sie befürchten eine nicht gerechtfertigte Beunruhigung der Bevölkerung.

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Als Beispiel nannte Dr. Frauke Strahlendorf-Elsner, hygienebeauftragte Ärztin des Friedrich-Ebert-Krankenhauses in Neumünster, Desinfektionsspender in Banken und Sparkassen.

"Von Geld geht keine Gefahr aus", sagte sie hierzu am Rande des vierten Hygieneforums in Neumünster. Sie hält den Stellenwert, der Desinfektionsmittel im Alltag häufig beigemessen wird, für übertrieben.

Erfreulich ist nach Ansicht der Hygienefachkraft Bärbel Schuler hingegen, dass die Händedesinfektion in den Kliniken von Patienten und Besuchern gut angenommen wird. Sie vermisst allerdings Untersuchungen darüber, ob die Nutzer die Hände richtig desinfizieren.

Das Interesse von Ärzten und Pflegekräften im Norden an Hygienethemen ist seit dem immer häufigeren Auftreten von multiresistenten Keimen (MRSA) ungebrochen hoch.

Das vor vier Jahren erstmals angebotene Hygieneforum hat wegen des hohen Andrangs inzwischen einen zweiten Termin im Jahr erhalten. Im Mittelpunkt stand in Neumünster das neue Infektionsschutzgesetz im Norden.

Erforderlich ist aus Sicht der Experten eine engere Zusammenarbeit von ambulant und stationär tätigen Ärzten in der Hygiene.

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