Grippewelle
Ist der Höhepunkt erreicht?
Akute Atemwegserkrankungen sind in Deutschland noch stark verbreitet - doch es gibt Hinweise, dass die Grippewelle nicht mehr weiter anwächst.
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Aktivität akuter respiratorischer Erkrankungen für 11/2016.
© RKI
BERLIN. Die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen (ARE) ist bundesweit immer noch deutlich erhöht, berichtet die AG Influenza am Robert Koch-Institut.
Die Grippewelle hat dabei im Norden etwas ab- und im Osten noch etwas zugenommen. Für die Meldewoche bis zum 19. März wurden dabei in zwei Drittel der 235 Stichproben von ARE-Patienten respiratorische Viren identifiziert, davon waren 52 Prozent Influenzaviren.
In der elften Kalenderwoche wurden 9226 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das RKI übermittelt.
Der Anteil an Influenza B an allen Influenzanachweisen ist von 23 Prozent (5. KW) auf 76 Prozent (11. KW) gestiegen. Die erhöhte Influenza-Aktivität wird also aktuell überwiegend durch Influenza B verursacht.
Jeder sechste Betroffene muss in Klinik
Die B-Victoria-Linie hat einen Anteil von 95 Prozent an den zirkulierenden B-Viren; sie wird nicht von der üblichen trivalenten Vakzine abgedeckt; ein entsprechender Stamm ist aber in der tetravalenten Vakzine enthalten. Resistenzen gegen Neuraminidase-Hemmer wurden in diesem Jahr nicht gefunden.
In dieser Saison summiert sich die Zahl inzwischen auf 45.207 klinisch-labordiagnostisch bestätigte Fälle seit Oktober.
Zum Vergleich: Bei der starken Grippewelle im Vorjahr waren in dieser Zeit etwa 65.000 labordiagnostisch bestätigte Influenzainfektionen gemeldet worden. In dieser Saison musste etwa jeder sechste Betroffene bisher stationär behandelt werden.
Bislang wurden 110 Todesfälle bei Patienten mit Influenzainfektion an das RKI übermittelt. 45 Prozent der gestorbenen Grippepatienten waren unter 60 Jahre alt, 55 Prozent 60 Jahre oder älter. (eis)