Vitamine und Co.
Jeder Vierte nimmt Nahrungsergänzungsmittel
Die beliebtesten Nahrungsergänzungsmittel in Deutschland sind weiterhin Multivitaminpräparate und Magnesium. Das hat eine Marktanalyse im Auftrag des Arbeitskreises Nahrungsergänzungsmittel des Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde ergeben.
Veröffentlicht:BERLIN. Laut einer Marktanalyse von Nielsen Deutschland im Auftrag des Arbeitskreises Nahrungsergänzungsmittel (AK NEM) des Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) betrug der Gesamtumsatz von Gesundheitsprodukten im Zeitraum April 2013 bis März 2014 knapp 50 Milliarden Euro.
Wachstum von 5,4 Prozent
Das sei ein Wachstum von 5,4 Prozent im Vergleich zum vorhergehenden Zeitraum April 2012 bis März 2013, hatte der AK NEM zum Jahreswechsel mitgeteilt.
Zu den Gesundheitsprodukten zählen die verschreibungspflichtigen Arzneimittel (74 Prozent), OTC-Produkte (26 Prozent), also nicht verschreibungspflichtige Arzneien zur Selbstmedikation sowie Nichtarzneimittel wie Nahrungsergänzungsmittel.
Betrachte man nur Nahrungsergänzungsmittel, so liege der Gesamtumsatz bei 1,045 Milliarden Euro, was 2,1 Prozent des Gesamtumsatzes von Gesundheitsprodukten oder 8 Prozent des Umsatzes von OTC-Produkten entspreche, so der AK NEM.
Konkret seien innerhalb eines Jahres 168 Millionen Packungen Nahrungsergänzungsmittel verkauft worden, das sei eine leichte Steigerung von 3,2 Prozent gegenüber 2012/2013.
"Die Zahlen belegen, dass wir in Deutschland einen vernünftigen Umgang mit Nahrungsergänzungsmitteln haben", wird Antje Preußker zitiert. Preußker leitet den Arbeitskreis Nahrungsergänzungsmittel beim Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft.
"Laut Ernährungsbericht 2012 nehmen etwa ein Viertel der Erwachsenen Nahrungsergänzungsmittel. Bei geschätzten 66 Millionen Erwachsenen heißt dies, dass jeder Nahrungsergänzungsmittelverwender über die Vertriebswege Apotheke, Lebensmitteleinzelhandel, Drogeriemarkt und Versandapotheke durchschnittlich etwa zehn Packungen im Jahr kauft", so Preußker.
Dominierende Warengruppen - mengenmäßig betrachtet - sind dabei traditionell die Mineralstoffe (43 Prozent) und Vitamine (28 Prozent), berichtet der AK NEM: Bei den Mineralstoffen ist nach wie vor Magnesium die Nummer eins mit einem Absatzplus von 2,1 Prozent. Calcium wird dagegen weniger eingekauft (-6,1 Prozent).
Bei den Vitaminen sind zwar Multivitamine weiterhin ein Dauerbrenner, müssen aber einen Rückgang von -8,5 Prozent verzeichnen, berichtet der AK NEM. Der Absatz von Vitamin D (+150 Prozent) und auch Folsäure (+6 Prozent) ist derweil gestiegen.
Versandapotheken: Absatz wächst
Anders als bei den gesamten Gesundheitsprodukten werde nur jede vierte Packung Nahrungsergänzungsmittel (24 Prozent) in stationären Apotheken gekauft, so der AK NEM.
Den größten Absatz finden Nahrungsergänzungsmitteln im Lebensmitteleinzelhandel: 43 Prozent der Packungen (Umsatzanteil: 14 Prozent) werden hier gekauft, wobei die Tendenz mit -2,7 Prozent eher rückläufig ist.
Seit Jahren gewinnen stattdessen die Drogeriemärkte immer mehr an Bedeutung. 2013/2014 konnte ein mengenmäßiges Plus von 4,7 Prozent verzeichnet werden, 29 Prozent der Verpackungen (Umsatzanteil: 15 Prozent) werden hier verkauft.
Der Absatz über die Versandapotheken wachse, so der AK NEM, auch wenn er derzeit erst bei 5 Prozent liegt. (eb)
Infos rund um Nahrungsergänzungsmittel wie zum Beispiel ein Fragen- und Antworten-Katalog zum Nutzen, gesundheitlichen Wirkungen, Dosierungen und gesetzlichen Regelungen sowie Stellungnahmen und das Faltblatt "Nahrungsergänzungsmittel aus dem Internet - Was müssen Verbraucher wissen?" finden sich auf der Internetseite des BLL unter www.bll.de