Brasilien
Kampf gegen das Zika-Virus
BRASILIA. Gesundheitsexperten aus den USA und das Militär sollen Brasilien im Kampf gegen das von Mücken übertragene Zika-Virus helfen. Das teilte Brasiliens Regierung mit.
Das Gesundheitsministerium sieht einen Zusammenhang zwischen der Ausbreitung des ursprünglich aus Uganda stammenden Erregers und einer starken Häufung von Schädelfehlbildungen bei Säuglingen.
Experten vermuten eine Infizierung von Schwangeren mit dem Zika-Virus. Allein in diesem Jahr gibt es bereits 1248 Fälle mit vermutete Schädelfehlbildungen (Mikrozephalie) in 311 Städten und insgesamt 14 Bundesstaaten im ganzen Land.
Nun sollen 25.000 Mitglieder des Militärs im Nordosten Brasiliens beim Kampf gegen die Mücke Aedes aegypti helfen, die das Virus überträgt.
Das Land hatte zuletzt wegen der hohen Zahl der Schädelfehlbildungen den Gesundheits-Notstand ausgerufen. Ein Schwerpunkt der Ausbreitung von Mikrozephalie, die meist zu geistiger Behinderung führt, ist die Region rund um Recife.
Das Zika-Virus an sich war zuvor als nicht besonders gefährlich angesehen worden: Kopfschmerzen, leichtes Fieber und Hautausschläge sind Kennzeichen - zuletzt waren Zikaviren in der Südsee vereinzelt festgestellt worden, bevor es vor einigen Monaten in Südamerika auftauchte und dort ausbreitet.
Am Samstag hatte das Gesundheitsministerium mitgeteilt, dass sich Indizien für einen Zusammenhang mit dem Zika-Virus erhärtet hätten.
Im Blut und im Gewebe eines mit Mikrozephalie und anderen Missbildungen geborenen Babys sei das Zika-Virus festgestellt worden. Forscher im fünftgrößten Land der Welt vermuten, der Erreger sei womöglich durch Besucher der Fußball-WM 2014 in die Region gebracht worden, klare Indizien gibt es hierfür nicht. (dpa)