Kommentar zur PreP
Keine HIV-Strategie für alle!
Die USA wagen einen Vorstoß in Sachen medikamentöser HIV-Prävention und geben detaillierte Empfehlungen, wie sich eine Infektion durch die Präexpositionsprophylaxe (PreP) verhindern lässt.
Wer glaubt, dass das Sexualleben nun sorgloser ist, weil ja eine Tablette - wie manche vermuten - alle übrigen Vorsichtsmaßnahmen ersetzt, muss enttäuscht werden. Denn die empfohlene Zweifach-Kombitherapie ist nur als zusätzliches Mittel gedacht, um das Risiko, sich mit dem Aids-Erreger zu infizieren, zu minimieren.
Kondome bleiben weiterhin die Hauptsäule der Präventionsstrategie, nicht zuletzt aber "safer sex"-Praktiken, also ohne Austausch von Körperflüssigkeiten.
Mehrere Studien belegen, dass die medikamentöse PreP eine Option ist. Aber nur wenige werden sich einer Präventionsstrategie unterwerfen, die mit Nebenwirkungen vor allem auf die Nierenfunktion verbunden ist und deshalb zusätzlich zumindest im ersten Jahr der Anwendung regelmäßig Laboruntersuchungen erforderlich macht- und generell HIV-Tests.
Nicht wenige werden sich deshalb dreimal überlegen, ob sie diesen Aufwand betreiben oder doch lieber andere Strategien konsequenter als bisher nutzen. PreP ist keine Strategie für die Massen.
Lesen Sie dazu auch: USA: HIV-Prophylaxe mit Arznei empfohlen