Komplementär-Medizin für Kinder mit Krebs beliebt
Homöopathie und anthroposophische Medizin sind bei Eltern mit krebskranken Kindern beliebt.
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Homöopathie, Mistelextrakte und anthroposophische Medikamente nutzen Eltern krebskranker Kinder zusätzlich zur Schulmedizin.
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WITTEN/HERDECKE (ner). In einer Umfrage unter mehr als 1000 Eltern krebskranker Kinder unter 15 Jahren gab ein Drittel von ihnen an, zusätzlich komplementärmedizinische Angebote zu nutzen. Das berichteten vor kurzem Dr. Alfred Längler vom Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke und seine Kollegen (Pediatr Blood Cancer 2010; 55 / 6: 1111).
Von diesen 367 Kindern mit komplementärmedizinischer Behandlung nutzten 37 Prozent die Homöopathie, 14 Prozent die Therapie mit Mistelextrakt und 12,5 Prozent anthroposophisch-homöopathische Medikationen - hier die Misteltherapie nicht eingerechnet.
Nichtmedikamentöse Anwendungen wie Akupunktur, Bioresonanztherapie, Musiktherapie, Osteopathie oder Eurhythmie nutzen jeweils 2 bis 4 Prozent der Kinder.
Für Längler sind die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderkrebsregister an der Universität Mainz erhobenen Daten ein deutliches Zeichen, dass sich besonders die anthroposophische Medizin von einer belächelten Minderheiten-Therapie zu einer allgemein akzeptierten Therapie gewandelt habe. Gerade die anthroposophische Medizin lasse sich gut mit der Schulmedizin verbinden.
Als Motivation für die Nutzung alternativer Heilmethoden nennen die Eltern vor allem "körperliche Stabilisierung", "Stärkung des Immunsystems" und die Hoffnung darauf, dass die Heilungschancen verstärkt würden. Etwa jeder zehnte befragte Elternteil unter den Nutzern der Komplementärmedizin äußerte mangelndes Vertrauen in konventionelle Heilmethoden.