Bilanz 2020

Krebshilfe bleibt bedeutendster privater Drittmittelgeber für die Onkologie

36,7 Millionen Euro hat die Krebs-Stiftung für klinische und wissenschaftliche Strukturmaßnahmen im vergangenen Jahr bereitgestellt.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Infusionstherapie: Die Deutsche Krebshilfe versteht sich nicht nur als Förderer onkologischer Forschung, sondern auch als Ansprechpartner für Patienten.

Infusionstherapie: Die Deutsche Krebshilfe versteht sich nicht nur als Förderer onkologischer Forschung, sondern auch als Ansprechpartner für Patienten.

© yanyong / Getty Images / iStock

Bonn. Trotz Corona-Pandemie hat die Deutsche Krebshilfe im vergangenen Jahr 129,3 Millionen Euro an Einnahmen zu verzeichnen – geringfügig mehr als noch 2019. 132 neue Projekte und Initiativen konnte die Krebshilfe 2020 auf den Weg bringen, wie aus dem aktuell veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht.

„Trotz der zahlreichen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie war das Engagement der Bürgerinnen und Bürger für ihre krebskranken Mitmenschen auch 2020 ungebrochen“, resümierte Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, in der Jahrespressekonferenz der Stiftung. „Dieses große Vertrauen in unsere Arbeit zeigt uns, dass wir mit dem breit angelegten Spektrum unserer Aktivitäten richtig liegen.“

Organisation stellt sich breiter auf

Für die Zukunft wolle sich die Krebshilfe laut Nettekoven breiter aufstellen. Und zwar mit einer Koordinierungsstelle für Patienteninteressen und einer Patientenbeauftragten. Am Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) des Universitätsklinikums Köln sei nun zudem die erste Stiftungsprofessur für Bewegungswissenschaften in der Onkologie eingerichtet worden.

Im Jahr 2020 spendeten mehr als 384 .000 Privatpersonen und fast 6300 Unternehmen insgesamt 34,8 Millionen Euro an die Deutsche Krebshilfe. Rund 71,7 Millionen Euro erhielt die Stiftung aus Nachlässen. Ebenfalls wichtige Einnahmen: Erlöse aus Aktionen und Veranstaltungen, Kondolenzspenden sowie Zuweisungen aus Geldauflagen. „Wir sind sehr dankbar, dass sich so viele Menschen trotz des schwierigen Jahres 2020 für Krebspatienten und deren Angehörige engagiert haben“, so Nettekoven.

48 Millionen Euro für neue Projekte bewilligt

Wie die Deutsche Krebshilfe hervorhebt, sei sie ist seit vielen Jahren der bedeutendste private Drittmittelgeber für die onkologische Forschung in Deutschland. Sie unterstütze zahlreiche Wissenschaftler und Mediziner bei ihren Forschungsarbeiten. 2020 bewilligte sie rund 48 Millionen Euro für neue Projekte auf den Gebieten der Grundlagenforschung, klinischen Krebsforschung und der Versorgungsforschung. 36,7 Millionen Euro hat die Stiftung für klinische und wissenschaftliche Strukturmaßnahmen bereitgestellt. So hat sie beispielsweise ihr Programm zur Förderung von Krebs-Exzellenzzentren fortgeführt und ausgeweitet und somit das von ihr in Deutschland initiierte Comprehensive Cancer Center-Netzwerk weiterentwickelt.

4,9 Millionen Euro flossen in die wichtige Arbeit von Krebs-Selbsthilfeorganisationen. Mit 4,2 Millionen Euro unterstützte die Deutsche Krebshilfe im Rahmen ihres Härtefonds insgesamt mehr als 6500 Menschen, die durch ihre Erkrankung in finanzielle Not geraten sind. Rund 8600 Betroffene und Angehörige suchten im Jahr 2020 Rat und Hilfe bei ihrem Informations- und Beratungsdienst, dem Infonetz Krebs.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Erstmals randomisiert geprüft

Wohl kaum Schutz vor Kolorektalkarzinom-Rezidiven durch ASS

Karzinomscreening

Genügt die biparametrische MRT für die Prostatadiagnostik?

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Tab. 1: Empfohlene Anfangsdosierungen von Ruxolitinib bei akuter und chronischer GvHD in Abhängigkeit vom Alter

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [5, 6]

Graft-versus-Host-Erkrankung

JAK1/2-Hemmung jetzt für Kinder unter zwölf Jahren und in neuer Darreichungsform möglich

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Neue Follow-up-Daten zur Geneditierungstherapie Exa-cel

© Springer Medizin Verlag

Neue Follow-up-Daten zur Geneditierungstherapie Exa-cel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vertex Pharmaceuticals Germany GmbH, München
Abb. 1: PD-1-Inhibitoren: immunvermittelte Nebenwirkungen

© Springer Medizin Verlag GmbH

Thoraxchirurgie beim nichtkleinzelligen Lungenkarzinom

Wie können neoadjuvante Immuntherapien die Tumorresektion beeinflussen?

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg

Wechselspiel zwischen Hirn und Pankreas

Demenz & Diabetes: Welche Vorteile das CGM bietet

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration von Nierenkrebs, die das Vorhandensein eines Tumors in der Niere zeigt.

© Crystal light / stock.adobe.com

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Eine Frau greift sich mit beiden Händen um den Nacken.

© fizkes / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Eine Ärztin tastet den Hals einer Frau zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen und Hypothyreose ab.

© Peakstock / stock.adobe.com

US-Review

Wie mit latenter Hypothyreose bei älteren Patienten umgehen?