Bilanz 2020
Krebshilfe bleibt bedeutendster privater Drittmittelgeber für die Onkologie
36,7 Millionen Euro hat die Krebs-Stiftung für klinische und wissenschaftliche Strukturmaßnahmen im vergangenen Jahr bereitgestellt.
Veröffentlicht:Bonn. Trotz Corona-Pandemie hat die Deutsche Krebshilfe im vergangenen Jahr 129,3 Millionen Euro an Einnahmen zu verzeichnen – geringfügig mehr als noch 2019. 132 neue Projekte und Initiativen konnte die Krebshilfe 2020 auf den Weg bringen, wie aus dem aktuell veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht.
„Trotz der zahlreichen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie war das Engagement der Bürgerinnen und Bürger für ihre krebskranken Mitmenschen auch 2020 ungebrochen“, resümierte Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, in der Jahrespressekonferenz der Stiftung. „Dieses große Vertrauen in unsere Arbeit zeigt uns, dass wir mit dem breit angelegten Spektrum unserer Aktivitäten richtig liegen.“
Organisation stellt sich breiter auf
Für die Zukunft wolle sich die Krebshilfe laut Nettekoven breiter aufstellen. Und zwar mit einer Koordinierungsstelle für Patienteninteressen und einer Patientenbeauftragten. Am Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) des Universitätsklinikums Köln sei nun zudem die erste Stiftungsprofessur für Bewegungswissenschaften in der Onkologie eingerichtet worden.
Im Jahr 2020 spendeten mehr als 384.000 Privatpersonen und fast 6300 Unternehmen insgesamt 34,8 Millionen Euro an die Deutsche Krebshilfe. Rund 71,7 Millionen Euro erhielt die Stiftung aus Nachlässen. Ebenfalls wichtige Einnahmen: Erlöse aus Aktionen und Veranstaltungen, Kondolenzspenden sowie Zuweisungen aus Geldauflagen. „Wir sind sehr dankbar, dass sich so viele Menschen trotz des schwierigen Jahres 2020 für Krebspatienten und deren Angehörige engagiert haben“, so Nettekoven.
48 Millionen Euro für neue Projekte bewilligt
Wie die Deutsche Krebshilfe hervorhebt, sei sie ist seit vielen Jahren der bedeutendste private Drittmittelgeber für die onkologische Forschung in Deutschland. Sie unterstütze zahlreiche Wissenschaftler und Mediziner bei ihren Forschungsarbeiten. 2020 bewilligte sie rund 48 Millionen Euro für neue Projekte auf den Gebieten der Grundlagenforschung, klinischen Krebsforschung und der Versorgungsforschung. 36,7 Millionen Euro hat die Stiftung für klinische und wissenschaftliche Strukturmaßnahmen bereitgestellt. So hat sie beispielsweise ihr Programm zur Förderung von Krebs-Exzellenzzentren fortgeführt und ausgeweitet und somit das von ihr in Deutschland initiierte Comprehensive Cancer Center-Netzwerk weiterentwickelt.
4,9 Millionen Euro flossen in die wichtige Arbeit von Krebs-Selbsthilfeorganisationen. Mit 4,2 Millionen Euro unterstützte die Deutsche Krebshilfe im Rahmen ihres Härtefonds insgesamt mehr als 6500 Menschen, die durch ihre Erkrankung in finanzielle Not geraten sind. Rund 8600 Betroffene und Angehörige suchten im Jahr 2020 Rat und Hilfe bei ihrem Informations- und Beratungsdienst, dem Infonetz Krebs.