Kooperation | In Kooperation mit: APONTIS PHARMA

Modellierung von 10 Jahren Single Pill

Langfristige Krankheitslast sank deutlich

Wie stark konnte die langfristige Krankheitslast bei Hypertoniepatienten durch konsequenten Einsatz von Single Pills reduziert werden? Deutlich. Und zwar in unterschiedlichsten Ländern und Kulturen.

Veröffentlicht:

Um den Nutzen einer Therapie mit Single Pills bei arterieller Hypertonie besser quantifizieren zu können, haben Prof. Claudio Borghi von der Kardiologie der Universität Bologna und Kollegen eine gesundheitsökonomische Simulationsstudie durchgeführt. Die Besonderheit: Sie betrachteten fünf unterschiedliche Länder auf drei Kontinenten, nämlich China, Russland, Südkorea, Italien und Mexiko. Die Studie basierte auf dem Datensatz der Global Burden of Disease, Risk Factors and Injury (GBD) Studie. Die genannten Länder waren dort mit besonders umfangreichen Datensätzen vertreten.

Simuliert wurden über einen Zeitraum von insgesamt zehn Jahren insgesamt vier verschiedenen Therapiekonzepte, und berücksichtigt wurden die typischen Antihypertensivaklassen ACE-Hemmer/AT-1-Blocker, Betablocker, Calcium-Kanal-Antagonisten und Diuretika. Ein Therapiearm bestand aus aktuellen Behandlungspraktiken („current treatment practice“, CTP), definiert als das, was die GBD-Studie zum Zeitpunkt ihrer Durchführung vorfand. Der zweite Therapiearm simulierte den Therapiebeginn mit einem einzelnen Wirkstoff, der zunächst auftitriert und anschließend durch Zugabe anderer Wirkstoffe ergänzt wurde („start low, go slow“, SLGS). Im Therapiearm drei wurden multiple Wirkstoffe frei kombiniert („free choice combination“, FCC) und im Therapiearm vier kam eine Kombinationstherapie in Form einer Single Pill („single pill combination“, SPC) zum Einsatz.

Single Pill Benefits waren multikulturelll

Die Ergebnisse zeigten, wie groß der Nutzen einer Single Pill-Strategie sein konnte, wenn sie langfristig angewendet wird. Über zehn Jahre ging eine SPC-Therapie in allen fünf simulierten Ländern mit geringeren kardiovaskulären Ereignissen und einer geringeren Gesamtmortalität einher, und zwar nicht nur im Vergleich zu CTP, sondern auch im Vergleich zu SLGS und FCC (Abbildung 1 und 2). Beispiel Italien: Im Vergleich mit CTP reduzierte eine Single Pill-Therapie die Sterblichkeit um 5,4 % und damit stärker als SLGS und FCC, die bei der Mortalität ebenfalls einen Vorteil gegenüber CTP hatten. Noch deutlicher fällt der erwartete Effekt bei den klinischen Ereignissen – KHK, Schlageanfall und chronische Nierenerkrankung – aus. Hier errechnete die Simulation wiederum für Italien eine Verringerung um 11,5 % im Vergleich zu CTP.

Von Europa über Mittelamerika bis Ostasien: Die Verhinderung kardiovaskulärer Ereignisse durch eine Single Pill Therapie funktionierte einer Modellierung zufolge in unterschiedlichsten Ländern und Kulturen.

Von Europa über Mittelamerika bis Ostasien: Die Verhinderung kardiovaskulärer Ereignisse durch eine Single Pill Therapie funktionierte einer Modellierung zufolge in unterschiedlichsten Ländern und Kulturen.

© APONTIS PHARMA

Auch Todesfälle konnten durch eine konsequente Single Pill Therapie in den untersuchten Ländern reduziert werden.

Auch Todesfälle konnten durch eine konsequente Single Pill Therapie in den untersuchten Ländern reduziert werden.

© APONTIS PHARMA

Ebenfalls in allen fünf Ländern verbesserte sich in der Simulation bei SPC-Therapie der Anteil der Patienten, die das Blutdruckziel erreichten. Der Nutzen von SPC war dabei von Land zu Land unterschiedlich stark ausgeprägt, je nachdem, wie die Versorgungslage zu Beginn war. In Ländern mit eher schlechter mittlerer Blutdruckeinstellung wie Russland und China stieg die Zahl der Patienten im Zielbereich verglichen mit CTP um 28 %, im von vornherein besser eingestellten Italien waren es immer noch 13 %.

Insgesamt machten es die Ergebnisse der Simulation deutlich, dass eine Single Pill-Therapie die längerfristige Krankheitslast bei Hypertoniepatienten reduzieren kann, so Borghi und Kollegen. Eine höhere Adhärenz bei SPC-Therapien, auch das zeigte die Simulation, ist laut Autoren der mögliche Grund für den klinischen Benefit.

Literatur:

[1] Borghi C et al. International Journal of Cardiology Cardiovascular Risk and Prevention 2021; 10:200102

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