Mehr Behandlung schützt Trinker vor dem Alkoholtod

BERLIN (af). Würden mehr Menschen wegen ihrer Alkoholabhängigkeit behandelt, könnten in Deutschland rund 2000 Todesfälle vermieden werden.

Veröffentlicht:

Das geht aus dem für Deutschland erstellten Länderbericht "Alkoholkonsum, Alkoholabhängigkeit und Gesundheitsschäden - Szenarien eines verbesserten Zugangs zur Behandlung von Alkoholabhängigkeit" hervor, der am Montag in Berlin vorgestellt wurde.

"Jeder achte Mann und mehr als jede vierzehnte Frau stirbt in Deutschland vorzeitig an den Folgen des Alkoholkonsums", sagte Professor Jürgen Rehm von der Technischen Universität Dresden.

Dennoch würden in Deutschland nur neun Prozent der Alkoholabhängigen behandelt.

Stärker auf Intervention setzen

Die Autoren des Länderberichtes empfehlen eine Abkehr von der Abstinenz als oberstem Therapieziel in der Behandlung von Trinkern.

Die wirksamste Intervention auf Bevölkerungsebene sei eine Ausweitung der pharmakologischen Behandlung, gefolgt von Kurzinterventionen in Krankenhäusern.

Bei einer Ausweitung der Behandlungsquote durch Medikation von derzeit neun auf 40 Prozent könnten etwa 2000 Todesfälle vermieden werden, schätzt Rehm.

Zu Aufklärung und Prävention müsse die Gesundheitspolitik verstärkt auch auf Intervention setzen.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kolumne „Aufgerollt“ – No. 30

Gute Drogen, schlechte Drogen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration von Nierenkrebs, die das Vorhandensein eines Tumors in der Niere zeigt.

© Crystal light / stock.adobe.com

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Eine Frau greift sich mit beiden Händen um den Nacken.

© fizkes / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Eine Ärztin tastet den Hals einer Frau zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen und Hypothyreose ab.

© Peakstock / stock.adobe.com

US-Review

Wie mit latenter Hypothyreose bei älteren Patienten umgehen?