Im Jahr 2014
Mehr Drogentote in Deutschland
Drogenkonsumenten greifen verstärkt zu künstlich hergestellten Substanzen - auch bei der Zahl der Toten macht sich diese Entwicklung bemerkbar: 2014 starben mehr Menschen an den Folgen von Drogen.
Veröffentlicht:BERLIN. Immer mehr Menschen in Deutschland gefährden sich durch neue künstliche Drogen. So stieg die Zahl der Toten wegen dieser sogenannten Legal Highs und anderer synthetischer Rauschmittel binnen eines Jahres von nur 5 auf 25, wie Bundeskriminalamt und Bundesregierung am Dienstag in Berlin mitteilten.
Insgesamt starben im vergangenen Jahr 1032 Menschen wegen ihres Drogenkonsums - drei Prozent mehr als im Vorjahr. „Im vergangenen Jahr starben leider drei Minderjährige durch illegale Drogen“, teilte die Drogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) weiter mit.
Der Chef des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, sagte: „Synthetischen Drogen haben eine immer größere Bedeutung.“ Die Bedeutung pflanzlicher Drogen sinke mit Ausnahme von Cannabis.
Zu 85 Prozent handelt es sich bei den Rauschgifttoten um Männer. Der Altersdurchschnitt der Drogentoten stieg auf rund 38 Jahre an. Die Haupttodesursache war nach wie vor eine Überdosis Heroin, oft in Verbindung mit anderen Stoffen.
Mortler kündigte ein neues Gesetz an, nach dem künftig alle Substanzen genereller als illegal eingestuft werden können. Es werde eine „mutige Lösung“ geben. Heute fallen neue Designerdrogen nach kleinen molekularen Veränderungen oft nicht unter bereits ausgesprochene Verbote.
Drei junge Männer durch Legal Highs in Lebensgefahr
Unterdessen haben drei Männer zwischen 17 und 19 den Konsum künstlicher Drogen beinahe mit ihrem Leben bezahlt. Die Männer seien am Montagabend hilflos in der Nähe eines Supermarktes in Nienburg an der Weser beobachtet worden, teilte die Polizei am Dienstag mit. Sie wurden sofort ins Krankenhaus gebracht.
Anfangs schwebten die drei demnach in Lebensgefahr. Die jungen Männer - Teilnehmer eines Berufsschullehrgangs aus Celle - hatten nach ersten Ermittlungen sogenannte Legal Highs konsumiert, unter dem Namen „King Kong“ und „Devil Eye“ vertriebene Kräutermixturen.(dpa)