Mundhöhlenkrebs ist gut behandelbar

Veröffentlicht:

MÜNCHEN (dpa). An Mundhöhlenkrebs erkranken in Deutschland jedes Jahr etwa 10 000 Menschen. Dieser Krebs ist früh erkennbar und oft allein durch chirurgische Maßnahmen sehr gut behandelbar. "Die Mundhöhle ist ein relativ gut einsehbares Organ", so Professor Torsten Reichert von der Uni-Klinik Regensburg. Warnsignale seien Veränderungen der Farbe oder der Festigkeit dieser Mundpartien.

"Wenn sich da etwas verändert hat, dann ist das mindestens etwas, das man hinterfragen muss. Denn da könnte auch mal ein Tumor dahinterstecken", sagt Reichert, der Präsident des Deutsch- Österreichisch-Schweizerischen Arbeitskreises für Tumoren im Kiefer- und Gesichtsbereich (DÖSAK) ist. Besonders wichtig sei es, Zahnärzte und Allgemeinärzte dahingehend aufzuklären, bei jeder Untersuchung der Zähne oder des Halsbereiches auch immer die gesamte Mundhöhle nach Auffälligkeiten zu untersuchen.

Ein Mundhöhlenkrebs stehe vor allem in Zusammenhang mit Zigaretten- und Alkoholkonsum. "Das ist erwiesen", erklärt der Chirurg. Gerade die Kombination verstärke die Gefahr. "Heavy smoking und hoher Genuss von Alkohol macht es noch schlimmer, weil der Alkohol die Schleimhaut noch durchlässiger macht." Auch über den sogenannten HPV-Erreger (Human-Papilloma-Viren), der auch beim Gebärmutterhalskrebs eine Rolle spielt, könne man diesen Krebs bekommen.

Behandelt werde Mundhöhlenkrebs meist mit Strahlen, Chemotherapie und der Entfernung von Gewebe. In vielen Fällen ersetzen Gesichtschirurgen entfernte Teile der Zunge mit eigenem Gewebe, beispielsweise aus dem Unterarm. Wenn sich bereits Metastasen im Körper verteilt haben, sinkt die Überlebenschance der Betroffenen dramatisch. In den fünf Jahren nach der Diagnose sterben in diesen Fällen vier von fünf Patienten. Bei früh erkannten Erkrankungen überleben dagegen mehr als 90 Prozent der Kranken die ersten fünf Jahre. Reichert rät daher, auf Veränderungen im Bereich der Mundhöhle zu achten und gegebenenfalls den Haus- oder Zahnarzt aufzusuchen.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

WIdO-Qualitätsmonitor

Leistungskonzentration bei Speiseröhren-Operationen

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband

Karzinomscreening

Genügt die biparametrische MRT für die Prostatadiagnostik?

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Viele gesunde Lebnesmittel, darunter Gemüse, Lachs und Sesam, liegen auf einem Tisch.

© aamulya / stock.adobe.com

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Moderne Grafik eines Gehirns und eines Darms nebeneinander. Der Hintergrund ist mehrfarbig.

© KI-generiert watz / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Ein Modell eines Herzens steht auf einem Tisch.

© Jonima / stock.adobe.com (Generi

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg